SKICROSS

Münchner Arzt feiert dreimal Edelmetall

von Redaktion

Was für eine wilde Verfolgungsjagd auf eisigem Kunstschnee! Im chinesischen Skicross-Krimi schlugen die Schweizer am Freitag das nächste Kapitel auf. Fanny Smith und ihre Trainer wollen die Juryentscheidung anfechten, die der Deutschen Daniela Maier nachträglich Bronze bescherte (wir berichteten). Ihre Rivalin Smith sprach vom „härtesten Tag ihres Lebens“. Und weiter: „Ich kann die Entscheidung nicht akzeptieren.“ Dagegen konnte sich ein Münchner gleich doppelt über Skicross-Medaillen freuen. Genauer gesagt der deutsche Mannschaftsarzt Dr. Manuel Köhne. Er hatte nämlich mit zwei gelungenen Knie-Operationen dafür gesorgt, dass neben Maier auch die spätere Silbermedaillengewinnerin Marielle Thompson überhaupt an den Start gehen und in Richtung Podest abheben konnte.

Beiden Ski-Crosserinnen setzte Köhne in der Sendlinger OCM-Klinik beinahe zeitgleich neue Kreuzbänder ein – und das vor nicht mal einem Jahr. „Dass zwei Athletinnen so kurz nach schweren Knieverletzungen bei Olympischen Spielen gemeinsam auf dem Podium stehen, habe ich noch nie gesehen. Ein Traum!“, jubelt Köhne. Zumal Skicross ein gefährliches Spektakel ist. „Dabei passieren sehr viele Verletzungen, weil sich die Athleten laufend gegeneinander behaupten müssen – und das in Wellen und Kurven. Die meisten Verletzungen passieren bei zu kurzen Sprüngen in eine Welle oder einen Gegenanstieg hinein sowie bei direkten Duellen“, erklärt der DSV-Doc. In Peking konnte der Knie-Spezialist übrigens noch mit einem dritten Ex-Patienten Edelmetall feiern: Stephan Leyhe, der von Köhne ein neues Kreuzband bekam, holte Skisprung-Bronze im Team. ANDREAS BEEZ

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