Dortmund – Den strömenden Regen und peitschenden Wind spürte Marco Reus nicht mehr. Der überragende Kapitän von Borussia Dortmund klatschte nach seinem Gala-Auftritt erleichtert mit Lizenzspielerchef Sebastian Kehl ab und genoss nach dem furiosen 6:0 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach den Jubel der Fans. Zwei Tore, drei Vorlagen – beim Sieg für die Seele riss Reus den BVB aus der Lethargie und verschaffte auch seinem Trainer Marco Rose nach der Europa-League-Blamage gegen Glasgow wieder Ruhe.
„Wir mussten wieder eine Reaktion zeigen. Das haben wir heute wieder geschafft“, sagte Reus bei DAZN: „Wir haben es phasenweise sehr gut rausgespielt. So müssen wir in jedem Spiel auftreten. Wir haben unser Selbstvertrauen zurückgeholt.“
Reus (26.), der so gerne zum 1:0 trifft, tat dies vor 10.000 windfesten Zuschauern auch gegen seinen langjährigen Verein. Dank dreier Glanzparaden des überragenden Dortmunder Schlussmannes Gregor Kobel stand es nach dem zweiten BVB-Tor durch Donyell Malen (32.) nicht 2:3, sondern 2:0. „Wir hatten drei riesige Chancen. Da müssen wir mindestens ein Tor machen. Die zweite Halbzeit war sehr unreif“, klagte Nationalspieler Jonas Hofmann.
Auch das Glück half dem BVB: Hofmann scheiterte am Lattenkreuz (62.). Bei Marius Wolfs 3:0 (70.) jubelte der verletzte Erling Haaland in der VIP-Loge ausgelassen mit. Youngster Youssoufa Moukoko (74.) setzte nach der dritten Reus-Vorlage einen drauf. Reus (81.) und Emre Can (90.+1, Foulelfmeter) machten das halbe Dutzend voll.
Gladbach steht vier Punkte vor dem Relegationsplatz 16, der BVB sechs hinter dem Münchner Spitzenreiter. Die heimische Borussia bot diesmal auch dem Verletzungspech erfolgreich die Stirn: Dan-Axel Zagadou und Gio Reyna mussten früh ausgewechselt werden, es spielte eine Not-Abwehr.
Mit Wind und Regen im Rücken bemühte sich der BVB um einen frühen Sturm aufs Tor. Reyna zwang Yann Sommer mit einem Aufsetzer zur ersten Rutschpartie (7.). Die Gäste, durch das 3:2 gegen den FC Augsburg vorerst vom Abstiegskampf befreit, setzten auf Kompaktheit und lange Bälle. Sie spielten jedoch zu viele Fehlpässe und kamen zu spät ins Kombinieren. Dortmund drehte hingegen immer mehr auf. sid