OLYMPIA IN KÜRZE

Bobfahrerin Nolte vor der Sportschau Sporthilfe schüttet 700 000 Euro aus Kritik an „Politik des Schweigens“ des IOC

von Redaktion

TV-Quoten

An seinem letzten Übertragungstag ist das ZDF mit seiner Olympia-Berichterstattung noch einmal über die Vier-Millionen-Marke gekommen. Die Bobfahrten von Laura Nolte und Mariama Jamanka zu Gold und Silber sahen am Samstagmittag im Durchschnitt 4,04 Millionen TV-Zuschauer und sorgten nach Senderangaben für einen Marktanteil von 32,2 Prozent. Im Gegensatz zum vorherigen Samstag war der Wintersport sogar erfolgreicher als die „Sportschau“. Die Zusammenfassung der Fußball-Bundesliga in der ARD kam am späten Nachmittag auf eine Reichweite von 3,85 Millionen und einen Marktanteil von 16,7 Prozent. Dass Olympische Spiele eine große Chance für Nischensporarten sind, zeigte sich beim Curling mit 3,32 Millionen Zuschauern (Marktanteil 26,2 Prozent).

Olympia-Prämien

Für die Erfolge in Peking schüttet die Deutsche Sporthilfe über 7000000 Euro Olympia-Prämien aus. Das teilte die Stiftung mit. Eine Goldmedaille, von denen Deutschland in China zwölf gewann, wird mit 20 000 Euro honoriert. Nach den Spielen in Pyeongchang vor vier Jahren waren insgesamt mehr als 750 000 Euro ausgeschüttet worden. „Die deutschen Athletinnen und Athleten haben uns bei den Olympischen Spielen mit herausragenden Leistungen begeistert, nicht nur mit den Medaillen, sondern auch mit vielen guten Platzierungen und persönlichen Bestleistungen“, sagte Thomas Berlemann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe. Traditionell honoriert die Stiftung nicht nur Medaillengewinne, sondern auch die Plätze vier bis acht. 99 Prozent der in Peking gestarteten deutschen Athletinnen und Athletinnen waren oder sind im Förderprogramm der Sporthilfe.

Athleten Deutschland

Die Interessenvertretung Athleten Deutschland hat aus sportpolitischer Sicht eine negative Bilanz von Olympia in Peking gezogen und unter anderem das Internationale Olympische Komitee kritisiert. Mehrere Vorfälle bei den Winterspielen hätten gezeigt, „dass die Kultur des Schweigens beim IOC dringend beendet werden muss“, teilte der Verein mit. „Sie ist nach wie vor ungeeignet, gar kontraproduktiv, um die für den Sport schwierige Gratwanderung zu meistern, sich politisch nicht vereinnahmen zu lassen, völkerverständigend zu wirken und dabei seine Werte nicht zu verraten.“ Die Athletenvereinigung warf dem IOC unter anderem vor, zu „Menschenrechtsverletzungen“ in China zu schweigen. So habe der Gastgeber die Winterspiele „als Plattform für seine Propagandazwecke nutzen“ können. Das IOC müsse die Vergabe Olympischer Spiele kritisch analysieren, forderte Athleten Deutschland. „Es wird künftig rote Linien bei Vergabeentscheidungen geben müssen, deren Entscheidungskriterien auf Menschenrechtsstrategien fußen.“

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