Shiffrin: Auch ohne Medaille am Ende happy

von Redaktion

Peking – Nach der finalen Pleite machte Mikaela Shiffrin doch noch ihren Frieden mit diesem verhexten, vermaledeiten Olympia-Berg. Denn enttäuscht, betonte sie,sei sie überhaupt nicht über den undankbarsten aller Plätze. Rang vier im Team Event, wieder keine Medaille, auch nicht im sechsten und letzten Versuch – ein Desaster?

Blödsinn! „Ich hatte bei diesen Spielen viele enttäuschende Momente“, erzählte die 26-Jährige aufgeräumt, „dieser gehört nicht dazu.“ Mit diesem tollen Team um eine Medaille mitgekämpft zu haben, sei vielmehr „das bestmögliche Ende, meine Lieblingserinnerung“.

Die Gold-Mission der besten Skirennläuferin der Gegenwart scheiterte krachend, doch sie erreichte in der Niederlage Größe, wie sie mancher Sieger nie erlangt. Sie stellte sich, stand zu ihren Fehlern, ließ die Öffentlichkeit in die tiefsten Abgründe ihrer Seele blicken.

Und als sie sich durch all die Dramen gekämpft hatte, versuchte Schiffrin, allen Menschen, die mit Leiderfahrungen zu kämpfen haben, Mut zu machen. „Enttäuschung, Bedauern, Hoffnung, Optimismus, Pessimismus, Triumph, Scheitern“ – all das, sagte Shiffrin, „ist das Leben“.

Für den Team-Wettbewerb hatte Shiffrin eigens ihren Rückflug verschoben. Nach all dem Zuspruch wollte sie ihren Kolleginnen und Kollegen beweisen, „wie sehr ich sie liebe“. Doch sie fand nicht zu gewohnter Stärke, verlor drei von vier Duellen. „Ich habe das Gefühl, dass ich es für das Team verloren habe“, sagte sie. Und dennoch: So gut wie in dieser Mannschaft habe sie sich die ganzen Spiele nicht gefühlt, betonte Shiffrin. Und wenn sie eines gelernt habe, dann: „Immer wieder aufzustehen.“  sid

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