Peking – Die Berichterstattung von den Olympischen Spielen in Peking waren für die TV-Sender sehr spezielle. Der Spagat zwischen teils euphorischer Sportberichterstattung und kritischer Analyse der Begleitumstände prägte die stundenlangen Sendungen von ARD und ZDF und erreichte mehr Menschen als die Sommerspiele in Tokio. „Für die TV-Sender war das ein Balance-Akt, den sie dosiert gemeistert haben“, sagte die Ansbacher Medien-Wissenschaftlerin Jana Wiske. „Schließlich sollen bei Olympia die Athleten und sportlichen Leistungen im Mittelpunkt stehen.“
Ähnlich sieht es ihr Kölner Kollege Christoph Bertling. „Normalerweise beobachtet man, dass mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele die kritischen Aspekte nahezu gänzlich verschwinden“, analysierte der Medien-Forscher von der Deutschen Sporthochschule. „Dies war bei den jetzigen Spielen anders.“
Den Zuschauern scheint es gefallen zu haben. Zumindest durften sich ARD und ZDF über Spitzen-Quoten freuen. Über die gesamten Spiele in Tokio erreichten das Erste und das Zweite bei den langen Übertragungen vom frühen Morgen bis zum Nachmittag im Durchschnitt etwa 1,67 Millionen Menschen. Die erfolgreichste Einzelsendung aus Peking war am ersten Olympia-Sonntag die Übertragung vom Rodeln der Männer (5,15 Millionen). Die höchsten Marktanteile mit mehr als 40 Prozent verzeichneten die Sender beim Biathlon. Ins Rampenlicht rückten auch Wettbewerbe der kleineren Sportarten wie das Mixed-Doubles-Finale im Curling (2,92 Millionen/25,7) und der Sieg von Christopher Grotheer im Skeleton (3,32 Millionen/27,2). 3,31 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Sonntag die Schlussfeier. dpa