Von der Weltklasse lernen

von Redaktion

DFB-Frauen trotz der 0:1-Niederlage gegen Kanada zuversichtlich – Kampf um Kaderplatz für die EM wird gnadenlos

Norwich – Die lange währende Ungewissheit, ob die deutschen Fußballerinnen noch zur internationalen Spitzenklasse gehören, ist für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erstmal beendet. Vor dem letzten Spiel beim EM-Vorbereitungsturnier in England können die DFB-Frauen zwar noch keinen Sieg verbuchen, aber: Das stark verjüngte und ersatzgeschwächte Team war beim unglücklichen 0:1 gegen Kanada auf Augenhöhe mit den Olympiasiegerinnen.

Der Kampf um einen Platz im Kader für die EM im Juli in England allerdings wird gnadenlos. „Wir hatten genug Chancen, um auszugleichen und vielleicht zu gewinnen. Das Spiel war für uns als Team ein ganz wichtiger Schritt, um was zu lernen“, sagte Angreiferin Linda Dallmann vom FC Bayern München.

Auch mit Blick auf das 1:1 zuvor gegen die starken Spanierinnen meinte die 27-Jährige: „Wir wissen natürlich, dass es Weltklasse-Gegner sind, aber wir haben gesehen, dass wir bei beiden Gegnern Chancen hatten, Tore zu erzielen. Die Ergebnisse sind jetzt zum Glück noch nicht entscheidend, sondern dann im Sommer.“ Dann trifft die DFB-Auswahl, die ihr letztes großes Turnier als Viertelfinalist bei der WM 2019 bestritten hat, in der EM-Vorrunde auf Spanien, Dänemark und Finnland. Zum Abschluss des Testturniers geht es am Mittwoch (20.30 Uhr/ZDF-Livestream) in Wolverhampton gegen Gastgeber England. Gegen Kanada werden auch jene 14 EM-Kandidatinnen ganz genau hingeschaut haben, die corona- oder verletzungsbedingt derzeit fehlen. Darunter sind Kapitänin Alexandra Popp, Torhüterin Almuth Schult, Svenja Huth, Tabea Waßmuth (alle VfL Wolfsburg), Abwehrchefin Marina Hegering (FC Bayern München) sowie Dzsenifer Marozsan (Lyon) und Melanie Leupolz vom FC Chelsea.

Dass gegen Kanada sieben andere Spielerinnen in der Startelf standen als gegen Spanien, zeigt die Breite des deutschen Kaders. Voss-Tecklenburg hatte schon angesichts der Pandemie dafür plädiert, dass die EM-Aufgebote 25 oder 26 Spielerinnen statt nur 23 umfassen dürfen, um auf mögliche Corona-Fälle reagieren zu können. Noch hat die UEFA nicht reagiert.

Gegen Kanada spielten sich mindestens zwei weitere EM-Aspirantinnen in den Vordergrund. Die Frankfurter Stürmerin Nicole Anyomi erhielt von der Bundestrainerin ein Sonderlob. Die 22-Jährige habe es „wirklich richtig gut gemacht. Sie ist ein Gewinn für uns“, sagte Voss-Tecklenburg: „Wie viel Speed sie hat! Wie sie dem Gegner weh tut kann!“ Das galt so ähnlich für Hoffenheims Abwehrspielerin Jana Feldkamp (23) „mit ihrer Spielruhe, mit ihren Umschaltmomenten“.  dpa

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