Bayern sucht den neuen Alonso

von Redaktion

Neben Gravenberch auch interne Lösung möglich: Musiala ins Mittelfeldzentrum?

München – Der Mittelfeldmotor des FC Bayern stottert – und zwar nicht zu knapp. Die fehlende Balance im Zentrum ist ein Grund, weshalb die Münchner derzeit defensiv äußerst anfällig sind. Das ist auch Cheftrainer Julian Nagelsmann (34) aufgefallen. Der gebürtige Landsberger wünscht sich einen Spieler, „der auch mal auf den Ball steigt“. Es gehe viel um Ballsicherheit, Balance auf den Positionen im defensiven Mittelfeld. Was helfen würde: Ein Mittelfeldspieler, der sicher am Ball ist, mit wenig Risiko spielt und das Geschehen auf Kontrolle auslegt.

Einen solchen Spielertyp suchten die Bayern bereits im Sommer 2014 unter dem damaligen Trainer Pep Guardiola. Schlussendlich landete ein wahrer Gentleman-Kicker in München: Xabi Alonso (40), der seine aktive Karriere beim deutschen Rekordmeister beendete. Derzeit halten die Münchner Kaderplaner intensiv Ausschau nach dem neuen Bayern-Alonso. Und anscheinend sind sie in den Niederlanden bei Ajax Amsterdam fündig geworden. Dort zog – bis zu seiner Corona-Infektion – der 19-jährige Ryan Gravenberch die Fäden – und soll dies im Idealfall künftig auch beim FC Bayern tun (wir berichteten).

Doch das Talent hat einen stolzen Preis: Da sein Vertrag im Sommer 2023 ausläuft, ist von einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro die Rede. Eine große Summe für einen Perspektivspieler. Über seine Zukunft und den möglichen Transferbetrag spricht der Jung-Star ungewohnt offen. „Ich weiß nicht, ob ich im nächsten Sommer gehen werde. Was ich weiß, ist, dass ich nicht gehen werde, wenn Ajax nichts an mir verdient“, sagte Gravenberch gegenüber „Algemeen Dagblad“ und ergänzte: „Ich habe die ganze Jugend hier gespielt. Ajax war immer gut zu mir. Ich habe dem Verein viel zu verdanken. Dann kann ich nicht ablösefrei gehen. Das wird nicht passieren.“ Ob Sportvorstand Hasan Salihamidzic so tief für Ajax und Gravenberch in die Tasche greifen möchte? Fraglich.

Darum tüfteln die Kaderplaner bereits an einer internen Alonso-Lösung, die da heißen könnte: Jamal Musiala (18). Das Bayern-Juwel schuftet nach überstandener Corona-Infektion hart an seinem Comeback und an der Säbener Straße erhofft man sich zeitnah eine Leistungsexplosion Musialas. Vor allem wegen der guten Entwicklung seiner Defensiv-Fähigkeiten könnten sich Salihamidzic und sein Technischer Direktor Marco Neppe den Youngster im Mittelfeldzentrum vorstellen. Diese Idee wurde dem Spieler bereits mitgeteilt – und er traut sich diese Rolle zu.

Ein weiterer Spieler, der in häufig mit Bayern in Verbindung gebracht wurde, ist Inter-Star Marcelo Brozovic (29), der im Sommer kostenlos zu haben wäre. Doch der Kroate steht vor einer Vertragsverlängerung.  bok/pk

Artikel 1 von 11