Unter Zugzwang der zweite Auswärtssieg in Folge

von Redaktion

Münchens Torhüter Haukeland stark beim 2:1-Sieg des EHC in Düsseldorf – Nach Strafzeiten wurde es kritisch

VON GÜNTER KLEIN

Düsseldorf/München – Niki Mondt, früherer Nationalspieler und nun Sportlicher Leiter der Düsseldorfer EG, wunderte sich, dass der EHC München am Mittwochabend als schnöder Fünftplatzierter der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Rheinland antreten musste, „denn München ist eigentlich eine Spitzenmannschaft. Doch sie ist unter Zugzwang geraten.“ Die Top Vier sind wegen des Heimrechts im Playoff-Viertelfinale für den EHC Pflicht. Er nähert sich seinen Zielen allmählich wieder an und gewann in Düsseldorf 2:1 – zweiter Auswärtssieg in Folge, nachdem er am Freitag die Partie in Köln 3:1 für sich entschieden hatte.

Düsseldorf kam aus einer vierwöchigen Pause, der einzige Olympiafahrer, Marco Nowak, fehlte als Nachwirkung des kanadischen Checks, den er sich zum Auftakt des Turniers in Peking vor dem ersten deutschen Gegentor eingefangen hatte. Dass der Verteidiger zur Viertelfinal-Qualifikation gegen die Slowakei „mit Spritzen und Tabletten“ (Mondt) auf dem Eis stand, war kontraproduktiv. „Er ist nicht spielfähig“, erklärte Mondt.

Die Münchner Olympiateilnehmer indes waren alle bereit. Frederik Tiffels hatte schon am Freitag in Köln wieder für den EHC gespielt, nun standen auch Patrick Hager, Yasin Ehliz und Konrad Abeltshauser, zudem der Kanadier Ben Street wieder im Line-up. Torhüter Danny Aus den Birken musste wie schon vor der Olympiapause hinter dem Norweger Henrik Haukeland zurückstehen und auf die Bank.

„Wir haben Qualität in der Mannschaft“, freute sich Offensivverteidiger Zach Redmond über Verstärkung durch die Nationalspieler, und im ersten Drittel lief es für München rund. Die produktivste Sturmreihe (Tiffels, Street, Trevor Parkes) war wiedervereint und legte durch Street das 1:0 (11.) aufs Eis; der DEG-Anhang echauffierte sich, dass dem EHC-Konter ein Foul vorangegangen sei. „München ist rausgekommen wie die Feuerwehr“, erkannte der für die DEG stürmende Ex-EHCler Tobias Eder an. Auch das zweite Drittel ließ sich gut an für die Bayern, Ben Smith vollendete eine Kombination zur 2:0-Führung (27.), Doch dann, altes Münchner Problem: Strafzeiten. Nacheinander gingen Gogulla, Hager und O’Brien raus, und in doppelter Unterzahl kassierte der EHC den Anschluss durch Stephen MacAuley. Ärgerlich; 0,9 Sekunden vor der Drittelsirene.

Im Schlussdurchgang suchten mehrheitlich die Düsseldorfer die Kühlbox auf, und München versäumte es, sich mit einem dritten Treffer abzusetzen. Und so wurde es doch wieder eng. In der 55. Minute Glanztat von Tormann Haukeland gegen Jerry d’Amico von der DEG, Die 4000 Fans im Düsseldorfer Dome erhoben sich zur großen Offensive ihres Teams, in der Redmond die nächste Münchner Strafzeit nahm.

Der EHC kam auch durch die kritischen letzten Sekunden. Am Ende hatte Henrik Haukeland 33 Schüsse abgewehrt. „Hauke“, lobte Tiffels, „hat gut gehalten.“

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