Eisschnelllauf-Olympiasieger Nils van der Poel (25) hat nach seinem Triumph bei den Spielen in Peking ein Zeichen gegen den Umgang mit Menschenrechten im Gastgeberland China gesetzt. Der Schwede überreichte der Tochter eines inhaftierten schwedisch-chinesischen Regimekritikers eine seiner beiden Goldmedaillen, die er im Februar gewonnen hatte.
Wie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International mitteilte, handelt es sich dabei um den Verleger Gui Minhai, der in China eine zehnjährige Haftstrafe absitzt. Der Schwede van der Poel, der die Austragung der Spiele in Peking bereits scharf kritisiert hatte, überreichte seine 10 000-m-Medaille in Cambridge der Tochter des Inhaftierten, Angela Gui. Ihr Vater sitzt im Gefängnis, weil er Informationen ans Ausland weitergegeben haben soll.
Van der Poel sagte in einer Erklärung, dass „die chinesische Regierung unsere Träume als politische Waffe“ benutzt habe, „um das Regime zu legitimieren“. Er fühle sich „ausgenutzt“, so der 25-Jährige: „Ich wünsche mir, dass sich die Menschenrechtsprobleme in China verbessern und Gui Minhai freigelassen wird. Das ist viel verlangt, aber es ist das einzig Vernünftige.“ sid