Kimmich: Endlich wieder starker Anführer

von Redaktion

Nach zuletzt durchwachsenen Leistungen spielte der Mittelfeldmann in Frankfurt groß auf

Frankfurt/München – In letzter Zeit wurde viel über Joshua Kimmich (27) und seine Position diskutiert. Ex-Torwart Jens Lehmann (52) warf sogar die Frage auf, ob Bayerns Mittelfeld-Antreiber ein echter Sechser sei – obwohl Kimmich in den vergangenen Jahren von vielen Experten als einer der besten defensiven Mittelfeldspieler der Welt gesehen wurde. Mit seiner Gala-Leistung beim 1:0-Sieg in Frankfurt ließ der Münchner seine Kritiker nun wieder verstummen. Kimmich hatte 19 Balleroberungen, lief 13 Kilometer und bereitete zudem das Siegtor von Leroy Sané (26) mit einem schönen Pass in den Lauf seines Nationalmannschaftskollegen vor.

„Vor dem Tor war das ein unfassbar guter Ball von Josh, der heute ein gutes Spiel gemacht hat: sehr clever, sehr ballsicher, sehr dominant im Spielaufbau“, schwärmte Trainer Julian Nagelsmann (34) nach der Partie.

In den bisherigen Rückrunden-Spielen fehlte den Bayern oft die Spielkontrolle. Auch ein Taktgeber im Mittelfeld wurde vermisst. Defizite, die auch darauf zurückzuführen waren, dass Kimmich immer wieder mal ein Nebenmann im defensiven Mittelfeld fehlte, die vielen Bayern-Angreifer oft die Bälle in der Offensive leichtfertig hergaben. In Frankfurt hatte die Mannschaft nun ein besseres Positionsspiel, geringere Abstände und mehr Zugriff auf das Spiel. Auch dank eines wiedererstarkten Kimmich, der bis dato – wie der Rest des Teams – noch seine Top-Form suchte.

„Es ist mein Job, voranzugehen“, betonte Kimmich bei Sky. Nach dem 2:4 bei Aufsteiger Bochum hatte er noch die Einstellung der Bayern infrage gestellt. In Frankfurt erklärte er: „Wenn ich die Mentalitätsfrage stelle, dann nicht nur an meine Mitspieler. Wir sind im selben Boot, auch ich nehme mich in die Pflicht. Heute hat die Mentalität gestimmt. Wir haben uns gegenseitig gepusht.“

Vor allem in den letzten 15 Minuten des Spiels, als Frankfurt noch mal aufzumucken versuchte. Ein paar Mal warf sich Lucas Hernandez (26), der am kommenden Samstag gegen Leverkusen gelbgesperrt fehlt, beherzt in die Duelle.

Mit dem Sieg in Frankfurt gegen eine Mannschaft, gegen die die Münchner und auch Nagelsmann in der Vergangenheit oft Probleme hatten, hielt der FC Bayern die Bundesliga-Konkurrenz weiter auf Distanz. Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung zehnter Meisterschaft in Folge. Kimmich warnt dennoch. „Gefühlt hat man in der Saison schon öfters gedacht, dass man ein Polster hat. Aber wenn man ein, zwei Spiele strauchelt, wird es wieder enger“, betonte er. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Unser Anspruch muss es sein, diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen.“ Über den nächsten Gegner, die formstarken Leverkusener, sagte Kimmich: „Sie machen es sehr gut, haben viel Qualität. Das wird ein cooles Spiel, ich freue mich schon drauf.“  pk, bok

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