Queretaro – Nach den schweren Ausschreitungen bei einem Fußballspiel in Mexiko sind fünf Beamte suspendiert und Verträge mit einer privaten Sicherheitsfirma gekündigt worden. Das teilte die Innenministerin des Bundesstaates Querétaro, Lupita Murguía, in der Nacht zum Montag auf Twitter mit. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft des zentralmexikanischen Bundesstaates lagen von ursprünglich 26 Verletzten noch 19 im Krankenhaus.
Es gab demnach keine Todesfälle bei den Ausschreitungen während des Erstliga-Spiels am Samstag zwischen dem FC Querétaro und Atlas Guadalajara im Stadion La Corregidora. Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, dass Ermittlungen – unter anderem wegen versuchten Mordes – eingeleitet worden seien.
In einigen Medien wurde die Frage aufgeworfen, ob es für Mexiko internationale Konsequenzen geben solle. Im Jahr 2026 richten die USA, Mexiko und Kanada die Fußball-Weltmeisterschaft, die dann mit 48 Teams steigt, gemeinsam aus. Das spanische Sportblatt „Marca“ etwa fragte, ob Mexiko die bereits dritte Ausrichtung einer WM erlaubt werden solle – auch angesichts früherer Probleme. Erst im November hatte die FIFA wegen homophober Parolen von Fans der mexikanischen Nationalmannschaft eine Geldbuße von 100 000 Schweizer Franken gegen den mexikanischen Verband verhängt und zwei Spiele vor leeren Rängen angeordnet.
„Die FIFA ist schockiert über die tragischen Ereignisse im Corregidora-Stadion in der Stadt Queretaro“, hieß es vom Weltverband in einer Stellungnahme. „Die FIFA schließt sich dem mexikanischen Fussballverband und der Concacaf an und verurteilt diese barbarischen Ausschreitungen und fordert die lokalen Behörden auf, die Verantwortlichen rasch zur Rechenschaft zu ziehen.“
Angesichts der in sozialen Medien kursierenden Fotos und Videos der Ausschreitungen auf den Rängen während der Begegnung in der Liga MX waren Tote befürchtet worden. Dem widersprach Querétaros Gouverneur Mauricio Kuri. „Die offiziellen Daten weisen momentan darauf hin, dass es keine Toten gegeben hat. Ich verstehe natürlich, dass die Bilder absolut verstörend sind.“ dpa