Bayern blamiert sich in Bonn

von Redaktion

Die Münchner sind im Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga von Beginn an chancenlos

VON THOMAS JENSEN

Bonn/München – Für Andrea Trinchieri muss es sich angefühlt haben wie ein Horrorfilm. Der Cheftrainer der Bayern-Basketballer befindet sich aktuell in Quarantäne und wurde am Dienstagabend von seinem Assistenten Demond Greene vertreten. Von daheim aus sah er, wie sein Team im Spitzenspiel der Bundesliga bei den Baskets Bonn vorgeführt wurde und mit 96:61 verlor.

Ab der ersten Minute wurde ein erwartbarer Unterschied der beiden Teams sichtbar: die Geschwindigkeit im Angriffsspiel. Die Gastgeber stiegen in der Offensive stetig aufs Gas und nahmen oft nach wenigen Sekunden in Ballbesitz die erste sich bietende Wurfchance. Obwohl ihr eigentlicher Topscorer Parker Jackson-Cartwright nach zwei frühen Fouls schnell auf die Bank musste, kamen die Bonner in einen guten Rhythmus. Noch im ersten Viertel erspielte sich der Tabellenzweite einen Vorsprung von 14 Punkten.

Bayern hatte dagegen Probleme mit der Wurfquote. Stärker ins Gewicht fiel allerdings auch im zweiten Spielabschnitt, dass sich die Münchner nicht auf Bonns Angriff einstellen konnten. Der inzwischen auf das Parkett zurückgekehrte Jackson-Cartwright überforderte mit seiner wuseligen Spielweise die Bayern. Per Korbleger traf er zur 33:19-Führung, nachdem er zuvor von einem Ende des Spielfelds zum anderen gesprintet war, ohne dass ihn ein Münchner stellte. Schmerzlich vermissten die Favoriten ihren besten Verteidiger Nick Weiler-Babb, der wegen seiner schweren Gehirnerschütterung weiter fehlte. Zur Halbzeit stand es 48:27 für Bonn.

Auch in der zweiten Hälfte hatten die Münchner keine Antwort auf den Highspeed-Basketball ihrer Gegner.

Eine der wenigen positiven Aspekte für die Münchner war, dass die letzte Woche zurückgekehrten Langzeitverletzten Paul Zipser und Darrun Hilliard weiter Spielpraxis sammelten. Angesprochen auf die Niederlage meinte Hilliard gegenüber Magenta Sport: „Wir hatten einfach deutlich weniger Energie. Aber wir bekommen viel Geld, um dieses Spiel zu spielen und zu performen.“

Der FC Bayern hat nun noch zwei Punkte Vorsprung auf Bonn in der Tabelle und erwartet am Sonntag das nächste Topspiel bei den drittplatzierten Ulmern.

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