München – Bringt der EHC München einen nächsten John-Jason Peterka hervor? Dessen Karriere ist atemberaubend: DEL-Debüt mit 17, gedraftet mit 18, erste NHL-Einsätze in Buffalo mit 19. Der Blick richtete sich auf die Angriffsreihen und die Offensivspieler, die von der Red-Bull-Akademie in Liefering in den Profikader des EHC München übernommen werden: Filip Varejcka, Elias Lindner, Bastian Eckl, Sebastian Cimmerman, Thoma Heigl, Julian Lutz. Doch da gibt es auch noch einen Verteidiger, der sich fast unbemerkt in der Stammformation festgespielt hat: Maksymilian Szuber steht bei 21 DEL-Partien in dieser Saison – und vor allem: Er bekommt reichlich Eiszeit. Neulich gewährte Trainer Don Jackson ihm stattliche 20 Minuten.
Szuber, 19, ist seit sechs Jahren im Red-Bull-System. Und einer, auf den auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) achtet. Szuber, geboren in Polen, hat alle Nachwuchsnationalmannschaften durchlaufen. Eine reibungslose Karriere – international nur nicht in den vergangenen zwei Jahren. Aber es lag nicht an ihm, sondern an Corona. 2020/21 stand Szuber im U 20-Kader, der zur Junioren-WM nach Edmonton aufbrach. Er gehörte zu den neun Deutschen, die mit Negativtest in den Flieger eingestiegen waren, ihn aber positiv verließen. „Das war bitter, gleich am ersten Tag“, blickt er auf die Zeit der Hotelzimmer-Quarantäne zurück; ihm blieben nur zwei Einsätze. 2021/22 erwischte es ihn nicht, aber aufgrund sich häufender Fälle in anderen Teams wurde das Turnier, wiederum in Edmonton, abgebrochen. „Wir hatten gerade einen Supersieg gegen die Tschechen eingefahren.“ Aufgegeben hat er die Hoffnung auf das Erlebnis einer vollständigen U 20-WM in Nordamerika noch nicht: „Vielleicht wird sie wiederholt.“ Es ist ein Plan im Weltverband: das Turnier im Sommer unterzubringen.
Vorerst trifft Maksymilan Szuber auf die Realität in der Deutschen Eishockey Liga (DEL): am Mittwochabend (19.30 Uhr) Derby bei den Augsburger Panthern. Das Spiel ist gesichert, die Schwaben, die fünfmal nicht hatten antreten können, wurden aus der Corona-Quarantäne entlassen. 4634 Zuschauer sind genehmigt, es wird garantiert hitzig werden im Curt-Frenzel-Stadion. Und der 1,91 Meter große Szuber das abrufen, was Trainer Jackson von ihm verlangt: „Zweikämpfe gewinnen, Schüsse blocken.“ Sein Selbstvertrauen, sagt Szuber, sei gewachsen – auch dank seines Nebenmanns Kony Abeltshauser: „Er hilft unheimlich, er redet durchgehend.“ Radio Kony. GÜNTER KLEIN