Verstärkungen aus den eigenen Reihen

von Redaktion

Für Rieder und Boyd war kein Geld da – nun trumpfen bei 1860 Biankadi, Moll & Co. auf

VON ULI KELLNER

München – Terence Boyd, Tim Rieder und andere Wunschspieler? Konnten sich die Löwen im Winter aus bekannten Gründen nicht leisten. „Für 50 000 Euro inklusive Lohnnebenkosten nicht darstellbar“, sagte Sportchef Günther Gorenzel – und verfolgte zusammen mit Trainer Michael Köllner Plan B, das maximale Ausschöpfen der vereinseigenen Ressourcen.

Das vorläufige Ergebnis sind fünf Verstärkungen aus den eigenen Reihen: Spieler, die in der Hinrunde unter ihren Möglichkeiten blieben, nach Verletzungen aufgebaut oder endgültig an den Herrenfußball herangeführt werden mussten. „Man muss seinen Spielern vertrauen, das ist das A und O“, sagt Köllner. Die Ex-Sorgenkinder würden der Mannschaft momentan „brutal helfen“.

Merveille Biankadi

Sein Beitrag zur Neun-Punkte-Woche: Ausgleich in Zwickau, Traumtor gegen Verl – und pro Spiel ein Assist. Der Stürmer erklärt sein Formhoch mit Vertrauen durch Trainer und Mitspieler, denn seine Muskelverletzung habe ihm zu schaffen gemacht: „Ich war nicht der einfachste Typ in der Kabine.“ Trumpft er weiter so auf, denkt bald keiner mehr an Boyd.

Kevin Goden

Vom Corona-Pechvogel zum Torjoker. In Zwickau traf er mit der ersten, gegen Lautern mit seiner dritten Ballberührung. Langsam wird klar, warum Köllner seinen Weggefährten aus Nürnberger Zeiten zu 1860 gelockt hat. Wird Zeit, dass er sich mal auf seiner wahren Position zeigen darf: Die ist nicht im Sturm, sondern rechts hinten.

Quirin Moll

Wie es wohl für ihn gelaufen wäre, wenn 1860 Rieder zurückgeholt hätte? Schön, dass auch mal einer von den knappen Kassen profitiert. Ob ganz hinten oder als Solo-Sechser – Moll sorgt aktuell für Stabilität. Nichts erinnert mehr an die „erschreckende“ Hinrunde, die Köllner dem Dachauer attestiert hatte.

Leandro Morgalla

Wird er gebraucht, ist er da – und räumt hinten ab, als wäre er nicht 17, sondern 27. Der U 18-Nationalspieler – ein Gewinn für DFB und TSV.

Erik Tallig

Geht beim Talent aus Chemnitz endlich der Knopf auf? Derzeit sieht es so aus. Wirbelt auf rechts, flankt, schießt – so ist das erste Saisontor eine Frage der Zeit.

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