Wieder ein Tor Unterschied, wieder der EHC

von Redaktion

Münchner siegen in Augsburg 2:1 in der Verlängerung – Hagers Foul überschattet das Derby

VON GÜNTER KLEIN

Augsburg – Der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wird im zweiten Corona-Jahr wohl lückenhaft bleiben, doch wenigstens das schwäbisch-oberbayerische Derby-Programm zwischen Augsburg und München wurde über die Bühne gebracht. Das vierte und letzte Aufeinandertreffen ging vor 3680 Zuschauern (rund tausend mehr wären erlaubt gewesen) mit 2:1 nach Verlängerung an den EHC München. Gesamtbilanz somit: Drei Siege, eine Niederlage aus EHC-Sicht, 12:10 Tore. Alle Partien endeten mit einem Treffer Unterschied.

Seine spezielle Derby-Note hatte das Spiel ab der 7. Minute. Für die Eskalation sorgte Münchens Kapitän Patrick Hager. Nach einem (harmlosen) Foul seines Kollegen Philipp Gogulla war die Partie abgepfiffen, doch Hager fuhr seinen angesetzten Check gegen den Augsburger David Stieler, wie man im Eishockey-Fachjargon sagt, „zu Ende“. Stieler sah den Gegenspieler nicht kommen, hatte keine Körperspannung mehr, die den Aufprall Hagers hätte schlucken können. Hager traf Stieler am Kopf, der Deutschtscheche knallte aufs Eis. Sofort stürzte sich Panther-Routinier T. J. Trevelyan auf Täter Hager. Stieler war so angeknockt, dass er nicht weitermachen konnte, und die Schiedsrichter schauten sich die Hager-Szene in der Aufzeichnung an. Das erwartbare Urteil: Matchstrafe. Somit geht der Fall an die Liga. Der EHC-Kapitän wird mit einer Sperre rechnen müssen.

Ein schmerzhafter Abend war es auch für Maxi Daubner. Münchens Unterzahl-Spezialist blockte in der 5. Minute selbstlos einen Schuss des Augsburger 105-Kilo-Mannes Brady Lamb, schleppte sich vom Eis, ging hinter der Bande minutenlang auf und ab, ließ die Physiotherapeutin Hand anlegen – und kapitulierte nach einer weiteren Eiszeit.

Das erste Drittel gehörte, begünstigt durch die Verteilung der Strafzeiten, den Augsburgern, die aus einer Coronawelle mit fünf Spielabsagen gekommen waren, aber eine vollständige Mannschaft aufs Eis brachten, In Überzahl kamen die Panther zum 1:0 (17.), als Trevelyan einen Schlenzer von Torjäger Matt Puempel an EHC-Goalie Henrik Haukeland vorbei abfälschte. Dem EHC blieben nur einige Konterszenen.

Der zweite Durchgang bot ein anderes Bild. Münchens Trainer Don Jackson baute eine Reihen um, auffällig aktiv war das Angriffstrio mit Ex-Nationalspieler Philip Gogulla und den jungen Filip Varejcka (21) und Julian Lutz (17). „Wir haben uns zusammengerissen“, urteilte der in der 31. Minute zum Ausgleich erfolgreiche Varejcka. „Danke fürs Törchen, Gogi“, fügte er an. Seinen sechsten Saisontreffer ermöglichte ihm die Vorarbeit von Gogulla, der bei einem Konter seinen Augsburger Gegenspieler Henry Haase foppte. Das Spiel verdichtete sich zu einer Auseinandersetzung der Münchner mit Panther-Tormann Olivier Roy, dem EHC bestens bekannt aus der legendären Halbfinalserie beider Clubs 2019. Er verhalf seinem angeschlagenen Team in die Verlängerung – unter den Umständen für die Augsburger Panther schon ein Erfolg.

In der Overtime setzte sich dann aber schnell die individuelle Klasse der Münchner durch. Im Drei-gegen-drei legten die laufstarken Tiffels, Street und Redmond los. Verteidiger Zach Redmond wurde von Freddy Tiffels freigespielt und hämmerte den Puck nach 29 Sekunden zum 2:1 ins Tor. Zwei Punkte für den EHC.

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