München – Niemand weiß besser, wie der FC Bayern funktioniert, als Thomas Müller (32). Seit mehr als zwei Jahrzehnten prägt der Ur-Bayer den Verein: erst als Jugendspieler, später als lausbübischer Senkrechtstarter bei der Profi-Mannschaft – und mittlerweile als unumstrittener Anführer des Münchner Star-Ensembles. Darum weiß Müller genau, wie die Mechanismen beim deutschen Rekordmeister funktionieren – auch beim Thema Vertragsgespräche.
Als Müller nach dem 7:1-Sieg im Champions-League-Achtelfinale gegen RB Salzburg auf seine aktuelle Situation angesprochen wurde, gab er sich verschwiegen: „Gesprochen wird viel. Was bei den anderen passiert, weiß ich nicht. Und was bei mir passiert, sag ich nicht. Haha!“ Auf nochmalige Nachfrage antwortete der Nationalspieler: „Sag ich nichts dazu. Aber wenn wir hier ausgeschieden wären, dann wäre natürlich von außen und von innen der ein oder andere Stein umgedreht worden. Natürlich auch zu Recht.“
Doch durch den Einzug ins Viertelfinale können Vereins- und Spielerseite die Verhandlungen intensivieren. Denn: Nach Informationen unserer Zeitung sind Gespräche über Müllers Vertragsverlängerung bereits angelaufen – auch wenn die Corona-Erkrankungen von Vorstandschef Oliver Kahn (52) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) die Verhandlungsgeschwindigkeit etwas drosseln. Neben den beiden Funktionären dürfte auch Trainer Julian Nagelsmann (34) eine entscheidende Rolle bei den Planungen der Müller-Zukunft spielen – und der kann sich einen FC Bayern München ohne Thomas Müller laut eigener Aussage nicht vorstellen. „Er hat gute Tore gemacht, aber auch insgesamt uns gute Ruhe im Spiel gegeben. Er ist einer, der oft das Spiel beschleunigt, auch mit dem ein oder anderen Risikopass. Heute hat er es unglaublich gut gemacht: gute Positionen, gutes Coaching mit Lewy (Lewandowski, d. Red.), was die anderen Spieler betrifft“, schwärmte Nagelsmann nach dem 7:1-Sieg gegen Salzburg.
Während die Gespräche mit Müller über eine vorzeitige Verlängerung seiner Arbeitspapiere wohl problemlos verlaufen dürften, ist die Sache bei Robert Lewandowski (33) etwas verzwickter. Mit Pini Zahavi (78) hat der Pole bekanntlich einen Agenten, der nicht davor zurückschreckt, für die Forderungen seiner Klienten bis zum Äußersten zu gehen. Zahavi pflegt unter anderem beste Kontakte zu Paris Saint-Germain.
Wenn es nach Bayern-Trainer Nagelsmann geht, möchte er noch lange mit beiden Spielern zusammenarbeiten: „Ich hätte beide gerne noch lange! Weil beide unglaublich performen. Ich nehme beide immer mit rein bei meinen Ideen, bei der Herangehensweise.“
Ob das auch in Zukunft so bleibt, werden die nächsten Wochen zeigen.