Sakhir – Sebastian Vettels neuer Helm war eine deutliche Friedensbotschaft. „NO WAR“ war groß aufgeklebt, ebenso die weiße Friedenstaube, mit einem gelbblauen Streifen in ukrainischen Nationalfarben zeigte er seine Solidarität zum überfallenen Land. Hinten prangte gut sichtbar dazu das weltbekannte Peace-Zeichen – der etwas geänderte Mercedes-Stern. Die stärkste Message war aber der Text von John Lennons Friedenshymne „Imagine“, den er in vollem Wortlaut auf dem Helm abgedruckt hat.
Das Problem: Auf dem „MAKE PEACE NO WAR“-Kopfschutz war unter 250 anderen auch die Flagge von Nordzypern gezeigt, einem international (mit Ausnahme der Türkei) nicht anerkannten Staat. Diese Flagge entfernte Vettel, nachdem es Einwände von der Automobilbehörde FIA gegeben hatte. Wichtiger aber: Die Flagge Taiwans blieb drauf. Wie unsere Zeitung erfuhr: Ein von seinem Heimatregime protegierter chinesischer Formel-1-Journalist hatte bei Vettels Rennstall Druck gemacht, auch die Nationalflagge des Inselstaates, auf den China Anspruch erhebt, zu entfernen.
Auch Mick Schumacher (22), der zweite Deutsche in der Königsklasse, bekommt Druck durch seinen neuen Teamkollegen Kevin Magnussen (29). „Er war nur ein Jahr raus aus der Formel 1 und ist davor sehr lange dabeigewesen“, sagte Schumacher: „Ich weiß aber, wo ich stehe und was ich kann, das schüchtert mich daher nicht ein.“ Magnussen fährt vom Saisonauftakt an (Sonntag/16 Uhr MEZ/Sky) in Bahrain wieder für das Haas-Team, für das er schon von 2017 bis 2020 im Cockpit saß. Zuvor war der Däne seit 2014 für McLaren und Renault gestartet. Schumacher hat Magnussen schon bei Tests 2019 kennengelernt. Damals hätten sie nur gesprochen. „Jetzt den direkten Vergleich zu haben, ist aber noch besser. Davon kann ich profitieren.“ rb