Kurz vor seinem 60. Geburtstag flog Markus Merk auf die Malediven, um als Ehrengast des dortigen Fußballverbandes Sportpreise zu überreichen. Im Laufe dieser Woche geht es dann mit seiner Ehefrau Sabine weiter nach Kathmandu, ins Himalaya-Gebirge. In den Bergen liegt längst das große Glück des einstigen Weltklasse-Schiedsrichters aus Kaiserslautern. Sein runder Geburtstag an diesem Dienstag? „Ein durchlaufender Posten im Kalenderjahr“, sagt er lachend. „Frieden, Freiheit, Fitness“ – das sind Merks drei Wünsche für die nächste Dekade. Er sei immer noch sportverrückt. Eine Berufsbezeichnung brauche er nicht. Wenn er nicht irgendwo Vorträge als „Marke Merk“ hält oder als TV-Experte gefragt ist, ist er als Ultraläufer unterwegs.
Beim Klassiker Ultra-Trail Mont-Blanc hat er 2016 auf 178 Kilometer insgesamt 15 000 Höhenmeter bewältigt. Dass er sich mal als Bergsteiger am Pik Lenin in Tadschikistan fünf Fingerkuppen bei einer Rettungsaktion abgefroren hat, hindert ihn nicht an weiteren Ausdauerleistungen. Den traditionellen Wasa-Skilanglauf über 90 Kilometer in Schweden hat er dreimal bestritten.
2008 legte Merk die Schiedsrichter-Pfeife zur Seite. Er pfiff Spiele bei der EM 2000 und 2004 sowie bei der WM 2002 und 2006; insgesamt leitete er 338 Bundesliga-Partien sowie zahlreiche internationale Begegnungen. Zwischen 1994/1995 und 2007/2008 war er sieben Mal DFB-Schiedsrichter des Jahres – ein Star an der Pfeife.