Eine Nummer zu klein

von Redaktion

0:3 – Im zweiten Viertelfinale gehen Herrschings Volleyballer gegen Friedrichshafen leer aus

VON DIRK SCHIFFNER

München – Die Sensation blieb aus. Sechs Tage nach dem überraschenden 3:2-Auswärtssieg beim VfB Friedrichshafen haben es die WWK Volleys Herrsching verpasst, ins Playoff-Halbfinale einzuziehen. Gestern Abend verloren die Oberbayern gegen den großen Favoriten vom Bodensee mit 0:3 (17:25, 20:25, 25:27). Damit konnten die Häfler den Spieß umdrehen. 2000 Zuschauer feierten im Audi Dome dennoch ein großes Volleyballfest. Am kommenden Samstag kommt es Neu-Ulm zum entscheidenden dritten Duell um den Einzug ins Halbfinale. Coach Max Hauser genoss das Spiel, auch „wenn es mich gerade nervt, dass wir nicht gewonnen haben.“

Erstmals war es so richtig voll im Audi Dome. Waren die Zuschauerränge in den Zwischenrunden-Partien gegen Lüneburg und Königs Wusterhausen zuletzt überschaubar gefüllt, deutete sich diesmal bereits im Vorfeld ein neuer Zuschauerrekord an. Im Vorverkauf gingen bereits an die 1000 Tickets über den Ladentisch. An der Tageskasse gingen nochmals 1000 Tickets an den Mann und die Frau.

Die Hausherren, bei denen Coach Max Hauser seiner letztlich siegreichen Formation von Neu-Ulm das Vertrauen schenkte, schienen von der Rekordkulisse beeindruckt, entsprechend nervös starteten sie.

Diagonalangreifer Jonas Kaminski kam nicht ins Spiel, zum zweiten Umlauf brachte Hauser Philipp Schumann. Aber auch der Ex-Hachinger konnte keine entscheidenden Akzente setzen. Beim VfB Friedrichshafenern gab Rückkehrer Dejan Vincic den Rückhalt und Stabilisator, der ihnen im verlorenen ersten Spiel fehlte. Vom ersten Ballwechsel zeigten sich die Häfler hoch konzentriert.

„Es wird auf die Annahme ankommen“, sagte Manager Fritz Frömming vor der Partie. Doch gegen die druckvollen Aufschläge der Gäste war diesmal kein wirkliches Kraut gewachsen. In nahezu allen Elementen waren die Friedrichshafener den Herrschingern überlegen.

Der erste Satz ging deutlich an die Gäste. Erst im dritten Durchgang entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Auch weil die Hausherren endlich Emotionen zeigten. Kapitän und Silber-MVP Tim Peter & Co. schnupperte am Satzgewinn, doch am Ende setzte sich die erfahrenere Mannschaft durch.

Vier Matchbälle konnten die WWK Volleys abwehren, am Ende besiegelte ein Fehlschlag von Jonas Kaminski nach 88 Minuten den Friedrichshafener Sieg. Nach einem kurzen, aber heftigen Disput mit dem Schiedsgericht wegen einer Fehlentscheidung in der Crunchtime des dritten Satzes bedankte sich Hauser beim Publikum und versprach ein Wiedersehen im Halbfinale. Dafür müssen die Herrschinger am kommenden Samstag allerdings von Beginn an auf Betriebstemperatur sein.

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