München – Wenn der FC Bayern an diesem Samstag Union Berlin in der Allianz Arena empfängt (18.30 Uhr, Sky), dürfen 35 000 Fans dabei sein. Diesen Innenverteidiger werden die Zuschauer dann in der Münchner Startformation sehen: Dayot Upamecano, 23.
Der Franzose, der vor der Saison für eine Ablösesumme in Höhe von 42,5 Millionen Euro von Leipzig nach München gewechselt war, wird seit seinem Transfer häufig für seine Leistungen beim Rekordmeister kritisiert. Zuletzt spielte er zweimal in Folge nicht von Anfang an. Gegen Union setzt Trainer Julian Nagelsmann aber wieder auf ihn. Auch weil in Niklas Süle (26/Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel) und Benjamin Pavard (25/Corona) zwei gestandene Abwehr-Stars ausfallen.
„Grundsätzlich hat der Spieler mein Vertrauen. ich trainiere ihn jetzt schon seit über zweieinhalb Jahren“, erklärte der Ex-Leipzig-Coach in der Pressekonferenz am Freitag: „Seine extrem große Stärke ist das Verteidigen: das sehr harte Verteidigen am Mann, das sehr gute Verteidigen im Raum aufgrund seiner Geschwindigkeit.“
Am Samstag warten interessante Duelle auf Upamecano. Nagelsmann warnte vor den Kontern von Union Berlin, sprach in diesem Zusammenhang auch die schnellen sowie robusten Angreifer, beispielsweise Sheraldo Becker (27) und Taiwo Awoniyi (24), an. Beide Stürmer bereiteten dem FC Bayern schon im Hinspiel beim 5:2-Sieg der Münchner Probleme. Gegen diese Spielertypen könne Upamecano seine Stärken laut Nagelsmann „optimal einbringen“. Der Münchner Coach: „Ich gehe schwer davon aus, dass er auch ein gutes Spiel macht.“
In Abwesenheit von Süle soll Lucas Hernández, 26, Chef in der Bayern-Abwehr sein. „Er muss die Rolle übernehmen, dass er lauter kommuniziert“, betonte Nagelsmann: „Es geht darum, dass Luci die Führung übernimmt. Den Anspruch hat er auch an sich selbst. Er hat das auch im Kreuz: Einerseits durch die Art und Weise, wie er spielt. Aber auch sprachlich. Er spricht sehr gut Deutsch, kann die anderen führen. Er spricht Französisch, Spanisch. Er kann mit allen auf dem Feld gut kommunizieren.“
Auch das Abwehrtalent Tanguy Nianzou werde mit hoher Wahrscheinlichkeit auflaufen, deutete Nagelsmann an. Als Grund dafür nannte er ist die sportliche und mentale Eignung des 19-Jährigen: „Auch seine große Stärke liegt im Verteidigen“, so der Bayern-Coach: „Er hat eine große Gewinner-Mentalität.“ PHILIPP KESSLER