Hertha BSC
Der erste Hertha-Sieg im Jahr 2022 – und dabei war der Schleifer nicht mal dabei. Der an Corona erkrankte Felix Magath verfolgte den 3:0-Sieg von Hertha BSC über die TSG Hoffenheim aus dem Hotelzimmer. Und na klar, im Internet wurde gleich gescherzt, dass die Spieler aus Angst vor einem möglichen Straftraining mit Medizinbällen und Hügelläufen über sich hinaus gewachsen sind. Entgangen ist Magath trotz der räumlichen Abwesenheit jedenfalls nichts. „Ich war über das Telefon mit dem Stadion verbunden, habe im Zimmer vor dem Fernseher gesessen und war so immer auf Ballhöhe“, sagte der 68-Jährige. Das Lob ging jedoch an seinen Co-Trainer Mark Fotheringham. Doch wer ist der Schotte eigentlich? Diese Frage stellt sich auch Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic, der zugab, dass er den Namen Fotheringham erst mal recherchieren musste. „Egal, wo ich was über ihn gehört habe, er wurde als begeisternd und authentisch beschrieben“, sagte Bobic. Auch aus der Mannschaft gab es nur Lob. „Der Typ ist Wahnsinn. Er hat eine Energie, das ist krass“, sagte Niklas Stark. Fotheringham selbst blieb bescheiden. Er sei „einfach Mark, ein einfacher Typ“, und empfinde es als Ehre, seinem „Boss“ Magath in den nächsten Wochen assistieren zu dürfen. Von einer Magath-Magie wollte der Boss aber noch nichts wissen: „Der neue Trainer hat immer den Vorteil, dass die Spieler erstmal glauben, dass der Neue ihnen den Erfolg bringen kann.“
Zur Ruhe kommt Hertha weiter nicht. Investor Lars Windhorst schießt wieder mal gegen den Verein und fordert das Aus von Präsident Werner Gegenbauer. Nur mit einer neuen Führung gebe es neue Finanzmittel. Diesen Konflikt werden wohl selbst Magath und Fotheringham nicht lösen können.
Felix Zwayer
Über die technischen Hilfsmittel für Schiedsrichter in der Bundesliga wird gerne geschimpft. Dabei steht aber eigentlich immer der Video-Assistent im berüchtigten Kölner Keller im Vordergrund. Beim Spiel zwischen dem FSV Mainz 05 und Arminia Bielefeld versagte eine andere Technik. Nach dem Kopfball von Moussa Niakhate erhielt Schiedsrichter Felix Zwayer auf seiner Armbanduhr ein Signal der Torlinientechnik – Treffer! Dabei hatte der Ball die Linie gar nicht vollständig überschritten. Zwayer gab das Mainzer Tor zum 2:0 zunächst, traute dem Braten dann aber doch nicht: „Ich hatte selbst eine klare Wahrnehmung, und es war für mich unwahrscheinlich, dass ich mich so getäuscht habe“, sagte der 40-Jährige. Zwayer schaute sich die Videobilder noch einmal selbst an und korrigierte die Entscheidung dann. „Je mehr Technik, desto besser ist es. Dann kann die Technik die Technik wiederum überstimmen“, scherzte Trainer Frank Kramer. Für Zwayer war es ohnehin ein arbeitsreicher Nachmittag. Nach dem Blitzstart von Jonathan Burkardt (das Mainzer 1:0 fiel nach 27 Sekunden), zeigte Zwayer gleich dreimal auf den Punkt. Niakhate (65.), Burkardt (75.) und Marcus Ingvartsen (79.) verwandelten die Elfmeter. „Wenn Foulspiele passieren, dann müssen sie geahndet werden. Dann kann ich auch nicht anfangen zu zählen und dann sagen: Ja Mensch, jetzt wird es aber viel – zwei reichen“, sagte Zwayer.
Greuther Fürth
Das Kleeblatt wehrt sich noch. Das 0:0 von Greuther Fürth gegen Freiburg war der nächste Achtungserfolg – mehr aber auch nicht. Der Rückstand auf Relegationsplatz 16 vergrößerte sich auf elf Punkte. Von Freiburg-Trainer Streich gab es trotzdem Lob: „Wenn du so oft am Boden liegst und dann am 27. Spieltag so spielst – da muss ich den Hut ziehen.“ nms