München – Wenn die Fußballerinnen des FC Bayern am Dienstag in der Allianz Arena im Viertelfinale der Champions League auf Paris Saint-Germain (18.45 Uhr) treffen, ist das nicht weniger als ein Meilenstein für die Frauen-Abteilung des Rekordmeisters. Zum ersten Mal spielt die Mannschaft in dem riesigen Stadion in Fröttmaning, dazu gegen einen absoluten Top-Gegner.
„Das ist wie die Erfüllung eines Kindheitstraums“, sagte Torhüterin Janina Leitzig: „Ich war als Kind mit meinen Eltern in der Allianz Arena zu einigen Spielen. Das ist ein weltberühmtes Stadion und es ist eine ganz besondere Ehre, dort zu spielen. Und dann auch noch gegen Paris in der Champions League. Ich glaube, das wird ein richtig gutes Fußballspiel mit zwei Teams auf Augenhöhe.“
Mehr als 10 000 Tickets wurden bereits verkauft, auch am Spieltag werden noch Karten erhältlich sein. Jens Scheuer rechnet angesichts der Kulisse mit Gänsehautmomenten. Allerdings nimmt er seine Mannschaft auch in die Pflicht, sich trotz der ungewohnten Rahmenbedingungen voll und ganz auf den starken Gegner zu konzentrieren. „Natürlich ist es etwas anderes, in einem so schönen Stadion zu spielen. Aber das muss man 90 Minuten lang ausblenden können, um sich genau an unseren Plan und unsere Herangehensweise halten zu können“, sagte der Trainer.
PSG verfügt über eine auf allen Positionen hervorragend besetzte Mannschaft, aus der vor allem die pfeilschnellen Stürmerinnen Kadidiatou Diani und Marie-Antoinette Katoto herausragen. Die Pariser Mannschaft um die frühere Bayern-Spielerin Sara Däbritz wurde in der vergangenen Saison erstmals französischer Meister und verwies dabei Rekordmeister Olympique Lyon auf Platz zwei. Verstecken müssen sich die Bayern-Frauen aber ganz sicher nicht. Erst am Freitag bewies die Mannschaft beim 4:2-Sieg gegen die starke Frankfurter Eintracht, wie gut sie derzeit in Form ist.
Vor allem auf die Einwechselspielerinnen ist aktuell Verlass, Jovana Damnjanovic und Viviane Asseyi entschieden das Spiel mit Joker-Toren. „Wir brauchen alle Spielerinnen. Egal, ob man 60, 30 oder fünf Minuten spielt, man muss alles dafür geben, dass wir als Mannschaft gewinnen“, sagte Damnjanovic: „Wir haben einen sehr breiten Kader mit extrem guten Spielerinnen. Wir sind bereit für das Spiel gegen Paris und freuen uns darauf.“
Die Bayern-Frauen wollen auf großer Bühne begeistern, um künftig auch im Liga-Alltag mehr Fans ins Stadion zu locken. „Es ist etwas anderes, uns live spielen zu sehen, als immer nur im Fernsehen. Vielleicht sehen uns viele das erste Mal im Stadion und es ist ein Startschuss, häufiger zu kommen“, hofft Linda Dallmann. CHRISTIAN STÜWE