München – Die Fußballwelt im Umbruch. Einerseits lassen seit gut einem Jahrzehnt Scheich-Klubs wie Paris Saint-Germain oder Manchester City mit ihren unbegrenzten Mitteln Transfersummer und Gehälter explodieren. Andererseits taumeln die Oligarchen.
Wie gefährlich die finanzielle Abhängigkeit von Geldgebern sein kann, führt das Beispiel des FC Chelsea derzeit vor Augen. Das Vermögen des russischen Eigentümers ist eingefroren, Roman Abramowitsch muss die Blues verkaufen. Und um mit den neureichen Top-Klubs mithalten zu können, häufen im Süden Europas Traditionsvereine wie der FC Barcelona, Real Madrid oder Juventus Turin Schuldenberge in Milliardenhöhe an. In Europas Spitzenfußball gibt es nur noch eine Konstante, die sich von diesem Geschäftsgebaren distanziert – und trotzdem Jahr für Jahr herausragende sportliche Erfolge feiert: Der FC Bayern München.
In der Serie „Mia san mia unserer Zeitung – wie der FC Bayern Tradition & Zukunft verbindet“ blicken wir hinter die Kulissen des deutschen Rekordmeisters und versuchen herauszufinden, wie die Bayern auch in Zukunft im Wettbewerb bestehen können.
Mit den Fußball-Profis, den Basketballern, als Eigentümer der Allianz Arena und als Partner beim Bau des hochmodernen SAP-Gardens im Olympiapark. Beleuchtet wird die Arbeit am Campus, genauso wie die ambitionierten Ziele der Fußball-Frauen und die der übrigen Abteilungen. Wir sprechen mit Arena-Chef Jürgen Muth über das Stadion der Zukunft und mit Oliver Kahn und Herbert Hainer über die Strategie, der Weltklub mit Herz zu bleiben. Was die Münchner Macher schon heute sagen können: Der FC Bayern wird auch in Zukunft kein Verkaufsverein werden. Präsident Herbert Hainer schließt es aus, dass der Verein aus finanziellen Gründen seine Rolle im internationalen Wettbewerb künftig neu definiert und Top-Stars bei 100-Millionen Angeboten verkauft: „Nein. Der FC Bayern hat seine Rolle auf der internationalen Bühne längst gefunden – und interpretiert sie seit Jahrzehnten absolut perfekt. Das attestieren uns auch alle anderen internationalen Top-Klubs immer wieder. Wir stehen sportlich wie wirtschaftlich weiterhin hervorragend da, während sich viele andere Vereine aktuell neu ausrichten müssen. Und wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir auch in der Zukunft so stark sein werden, Anfragen mit einem Nein zu beantworten.“
Die Vier-Säulen-Strategie von Vorstands-Chef Oliver Kahn, die Transfer-Hintergründe von Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic – ab morgen in diesem Sportteil.