Hamburg – Stefan Kuntz hat wieder dieses besondere Funkeln in den Augen. Der 59-Jährige ist wild entschlossen, mit der türkischen Nationalmannschaft Großes zu leisten. „Wir haben nichts zu verlieren. Und wenn eine Mannschaft nichts zu verlieren hat, ist sie besonders gefährlich“, sagte Kuntz mit Blick auf die WM-Play-offs.
Ab Donnerstag geht es um alles oder nichts – die letzten Tickets für die WM-Endrunde in Katar (ab 21. November) werden an europäische Mannschaften vergeben. Und Kuntz will gegen alle Wahrscheinlichkeiten dabei sein. Zunächst muss sich sein Team dafür in Porto gegen den Favoriten Portugal (20.45 Uhr/DAZN) durchsetzen. Fünf Tage später könnte Europameister Italien warten.
Doch der Blick von Kuntz richtet sich aktuell einzig auf die Iberer um Ronaldo, für den es mit 37 Jahren die letzte WM werden könnte. Entsprechend „fokussiert“ gibt dieser sich und äußerte trotz „großen Respekts“ vor den Gegnern den Anspruch auf einen „rechtmäßigen“ Platz Portugals bei dem Weltevent.
Für Ronaldo und die Selecao von Trainer Fernando Santos spricht die Erfahrung und auch die Statistik: Noch nie hat die Türkei ein Pflichtspiel gegen Portugal gewonnen. Kuntz will dies ändern, auch indem er die Passwege zum Star des Gegners zustellt. „Er kann uns nicht alleine besiegen“, sagte der Europameister von 1996, der schon mit dem erreichen der Play-offs einen echten Erfolg verbuchen konnte.
Nun will Kuntz mehr, und auch die Italiener um Roberto Mancini dürften höchst interessiert darauf blicken, wer sich im Estadio do Dragao durchsetzt. Im „Weg“ C um eines der verbliebenen drei WM-Tickets sind die Azzurri der mögliche Finalgegner. Zunächst muss sich der Europameister am Donnerstag parallel in Palermo gegen Nordmazedonien durchsetzen.
„Wir müssen uns ganz auf den Sieg konzentrieren, über etwas anderes brauchen wir nicht zu reden“, sagte Trainer Roberto Mancini. Das Drama des Verpassens der WM 2018 soll sich nicht wiederholen. Sogar seit 1998 ist Österreich nicht mehr bei dem größten Fußballturnier dabeigewesen – und langsam wird es eng für die „goldene Generation“ um David Alaba. „Ich habe noch keine WM gespielt, keiner von uns. Es ist ein Riesenziel“, sagte der 29-Jährige:
Zunächst muss sich das Team von Coach Franco Foda gegen Wales durchsetzen, das in Gareth Bale ebenfalls einen Topstar ohne WM-Erfahrung besitzt. Die Austragung des Finalspiels ist allerdings fraglich. Das Duell der Ukraine in Schottland ist verschoben und könnte wenn überhaupt erst im Juni gespielt werden. sid