Wiederholungstäter Demirbay

von Redaktion

Nach Äußerungen zu Schiedsrichter Brych ermittelt der Kontrollausschuss des DFB – erneut

Frankfurt/Main – Bei Bibiana Steinhaus musste Kerem Demirbay seiner Zeit zu Kreuze kriechen. Die Entschuldigung bewahrte den Fußballprofi allerdings nicht vor seiner verdienten Strafe. Für fünf Wochen wurde Demirbay im Dezember 2015 gesperrt, weil er die damalige Schiedsrichterin noch auf dem Platz wissen ließ, dass Frauen seiner Meinung nach nichts im Männerfußball verloren hätten.

Dass Demirbay von seinem damaligen Klub Fortuna Düsseldorf zusätzlich dazu verdonnert wurde, zur Buße ein Mädchenfußballspiel zu pfeifen, hielten einige zunächst für eine gute Idee. Als der Mittelfeldspieler diese Aufgabe allerdings im feinen Designerzwirn statt im Schiedsrichter-Outfit erledigte, erntete er endgültig kollektives Kopfschütteln.

Nun also ermittelt der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erneut gegen Demirbay, der 2017 beim Confed Cup sogar zweimal für Deutschland spielte. Der Deutsch-Türke, der inzwischen bei Bayer Leverkusen sein Geld verdient, nahm diesmal Felix Brych ins Visier.

„Der Schiedsrichter geht mir so auf den Sack. Das ist Wahnsinn. Ich hoffe, dass der in Zukunft nicht mehr so häufig für uns pfeift“, sagte der 28-Jährige nach dem Sieg am Sonntag beim in Wolfsburg in einem TV-Interview. Brych hatte ihm im Spiel die Gelbe Karte gezeigt.

Dass Brych zuletzt mit starken Leistungen überzeugt hat und bei der zurückliegenden EM-Endrunde (bei der Demirbay nicht dabei war) von zahlreichen Experten als bester Schiedsrichter gelobt wurde, hat der 28-Jährige offenbar nicht mitbekommen. Auch die heftigen Folgen der Debatte um Referee Felix Zwayer haben ihn mutmaßlich nicht beschäftigt.

Nun muss sich Demirbay aber wieder einmal mit den Schiedsrichtern auseinandersetzen. Der Kontrollausschuss fordert eine Stellungnahme zu der Brych-Thematik. Zumindest eine Geldstrafe droht dem früheren Hoffenheimer.

Oder noch mehr, den inzwischen gilt nicht mehr das, was laut dem damaligen Sportgerichtsvorsitzenden Hans Lorenz beim Steinhaus-Urteil noch für Demirbay gesprochen hat: „Ihm war zugute zu halten, dass er sportgerichtlich bislang nicht in Erscheinung getreten ist.“  sid

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