Nationaltrainer ohne Lizenz

von Redaktion

Danny Röhl hat sich für einen Job beim DFB-Team und gegen den FC Bayern entschieden

Frankfurt/Main – Die Konstellation ist schon etwas kurios: Danny Röhl (32) arbeitet unter Hansi Flick (57) als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft, gibt den DFB-Kickern taktische Ratschläge und korrigiert sie bei Übungen – dabei hat er noch keine Fußballlehrer-Lizenz. Den entsprechenden Lehrgang besucht Röhl erst seit Ende Februar. Und damit er ausreichend Praxiserfahrung im Rahmen der 13-monatigen Ausbildung sammeln kann, betreut er mittlerweile die U19 seines Jugendvereins FSV Zwickau als Co-Trainer. Denn die Nationalmannschaft kommt bekanntlich nur ein paar Mal im Jahr zusammen.

Bundestrainer Flick hält sehr viel von Röhl, Fußballlehrer-Lizenz hin oder her. Er war es nämlich, der den begabten Jung-Trainer im Sommer 2019 zum FC Bayern lockte und ihn mittlerweile auch beim DFB installiert hat, obwohl Röhl in München hätte bleiben können. Der gebürtige Sachse erklärt seine Entscheidung für den Job bei der Nationalmannschaft so: „Weil ich das Gefühl hatte, dass Hansi mich unterstützt, fördert und mir auch viel Verantwortung übergibt. Hansi überlässt seinem Trainerteam viele Aufgaben.“

Trotzdem gab es auch Gespräche mit Bayern-Cheftrainer Julian Nagelsmann (34). „Für mich war immer klar, dass ich mit beiden Parteien spreche. Wir hatten drei Gespräche, wo wir uns ein bisschen kennengelernt haben und ich ein Gefühl bekommen habe, wie er arbeitet und in welche Richtung es gehen soll“, sagt er und verrät, dass er seine Entscheidung Mitte des Sommers getroffen hatte: „Julian ist ein fantastischer Trainer, der eine ganz klare Idee hat, wie er was macht und auch gewisse Anforderungen an seine Co-Trainer hat. Das habe ich in den Gesprächen mit Julian herausgefunden. Es wäre eine sicherlich genauso spannende Aufgabe gewesen, Ich habe mich aber bewusst für Hansi entschieden.“  bok, pk

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