Vaals – Die schlechten Nachrichten für Antonio Di Salvo nahmen auch am Tag vor dem Start in die entscheidende EM-Qualifikationsphase kein Ende. Mit Kevin Schade vom SC Freiburg musste der nächste etablierte Akteur dem Trainer der deutschen U21 für die wichtigen Partien gegen Lettland an diesem Freitag in Aachen (18.15 Uhr/ProSieben Maxx) und vier Tage später in Israel absagen. „Ich bin froh um jeden Spieler, der hier ist“, sagte Nationaltrainer Di Salvo, der insgesamt acht Ausfälle verkraften musste und mehrmals Profis nachnominierte.
In die beiden Partien muss Di Salvo daher mit einem komplett neu zusammengewürfelten Kader mit zahlreichen U21-Debütanten gehen. Dabei darf sich der deutsche Fußball-Nachwuchs auf dem Weg zum EM-Ticket 2023 in den verbleibenden vier Partien eigentlich keine Niederlage mehr erlauben. Sonst droht der DFB-Auswahl sogar das erste Verpassen einer EM seit 2011.
Deutschland liegt zwar punktgleich mit Israel an der Spitze der Gruppe, mit zwei Zählern Abstand folgt Polen. Doch nur der Gruppensieger und der beste von neun Zweiten lösen direkt das Ticket für die Endrunde, die übrigen Zweiten müssen in die Playoffs.
„Es ist wichtig, dass wir fitte Spieler auf den Platz bekommen, und der volle Fokus liegt darauf“, kündigte Di Salvo an, der trotz der Personalprobleme nicht jammern will und seiner Mannschaft zwei Siege zutraut: „Auch wenn der Kader dezimiert ist – der Kader ist stark genug, um zwei Spiele zu gewinnen. Und ich bin zuversichtlich, dass wir auch zwei gute Spiele machen werden.“
Doch die Absagen beschäftigten den 42-jährigen Coach, zumal in Torhüter Luca Philipp sowie den Innenverteidigern Armel Bella Kotchap und Malick Thiaw gleich die gesamte Abwehr-Achse ausfällt. Keeper Noah Atubolu vom SC Freiburg, der vor seinem U21-Debüt steht, urteilte mit Blick auf die Ausfälle: „Das kann jetzt eine Chance sein für Spieler, sich zu zeigen.“
Viel Zeit zur Eingewöhnung bleibt nicht. Gegen die Israelis gelang der DFB-Auswahl im Hinspiel erst spät ein Sieg, gegen Polen gab es zu Hause eine deutliche 0:4-Pleite. „Ich schätze alle drei Mannschaften stark ein“,so Di Salvio. dpa