Verstappen schlägt zurück

von Redaktion

FORMEL1 Erster Saisonsieg für den Weltmeister – Leclerc kämpft vergebens

Dschidda – Nach seiner Windschatten-Show nahm Max Verstappen den hauchdünn geschlagenen Charles Leclerc anerkennend in den Arm. Der Weltmeister im Red Bull und der Ferrari-Hoffnungsträger lieferten sich im Betonkanal von Dschidda bei Höchstgeschwindigkeiten ein waghalsiges Duell fast bis zum letzten Meter. Verstappen dürfte wieder einen großen Rivalen im Kampf um die Formel-1-Krone haben – doch der heißt nicht mehr Lewis Hamilton.

„Es war ein super Rennen. Wir haben hart gekämpft da vorne. Am Ende konnte man sehen, dass wir eine etwas bessere Pace hatten“, sagte Verstappen nach seinem ersten Saisonsieg und dem 21. Grand-Prix-Erfolg insgesamt. Leclerc, der nach seinem Auftaktsieg in Bahrain die WM mit 45 Punkten vor seinem spanischen Teamkollegen Carlos Sainz (33/Rang drei am Sonntag) und Verstappen (25) anführt, schwärmte trotz der knappen Niederlage: „Das ist hartes Racing, aber fair. Jedes Rennen sollte so sein.“

Der Respekt sei „immer da“, ergänzte der Monegasse, der gegen den ebenso 24-jährigen Verstappen schon im Kart fuhr. Für Red-Bull-Berater Helmut Marko wird dieser Zweikampf „das WM-Duell“.

Die einstigen Dauersieger von Mercedes spielten am Sonntag hingegen erneut nur eine Nebenrolle. Beim Rennwagen von Rekordweltmeister Hamilton verzichtete Mercedes nach dem desaströsen Aus im ersten Qualifying-Abschnitt auf den angekündigten Großumbau, von Startplatz 15 ging es nur bis auf Rang zehn nach vorne. Sein neuer Teamkollege George Russell wurde nach einem fehlerfreien Rennen Fünfter.

Sebastian Vettel fehlte auch im zweiten Saisonrennen wegen seiner Corona-Infektion. Ersatzmann Nico Hülkenberg vertrat den viermaligen Weltmeister erneut ordentlich, im offenkundig unterlegenen Aston Martin war für den Emmericher aber nicht mehr drin als Rang zwölf – immerhin schlug er Aston-Martin Stammfahrer Lance Stroll (13.). Für Vettel sind das keine rosigen Aussichten für sein Saisondebüt am 10. April in Melbourne.

Nach dem Start verlief das Rennen 15 Runden lang ereignisarm. Doch dann wurde es turbulent: Pole-Setter und Spitzenreiter Sergio Perez (Red Bull) holte sich als erster Topfahrer neue Reifen, kurz danach landete Williams-Pilot Nicholas Latifi in der Mauer – und löste eine Safety-Car-Phase aus, von der Perez’ Rivalen profitierten. Zuallererst Leclerc, der die Führung erbte und auf der gefährlichen Strecke, die kaum Überholmöglichkeiten bietet, Verstappens wütende Angriffe abwehrte – zumindest bis kurz vor Schluss.  sid

Artikel 10 von 11