Die „Kamerrrradschaft“, die schon im Vereinslied besungen wird – sie wird bei 1860 auch in der Sportlichen Führung groß geschrieben. Aktuellstes Beispiel ist die Verletzung, die sich Günther Gorenzel, 50, beim Eishockey, seiner Passion seit 40 Jahren, zugezogen hat. „Wie der ärgste Anfänger“ habe es ihn beim Wechseln erwischt, berichtete der Österreicher: „Ich bin an der Außenkante der Bande hängengeblieben.“ Die bittere Folge: Schulter kaputt. Der Sportchef hatte höllische Schmerzen. Daher: Nächtlicher Anruf bei Michael Köllner, der mit seiner Frau nach Erding düste, um den Vorgesetzten abzuholen. Scherzhafter Kommentar des Trainers, nachdem klar war, dass die Schulter erfolgreich eingerenkt wurde und keine OP vonnöten ist: „In der Kabine sah es schön aus: Kiste Bier und Brotzeit. Leider hatten wir keine Zeit dafür, aber jetzt weiß ich wenigstens, in welchem Milieu sich Günther in der Freizeit bewegt.“
Gorenzel trägt den rechten Arm seit dem Unfall in einer Schlinge – was zu teaminternen Witzeleien führte. „In der Kabine war es der Running Gag: ,Der Gorenzel kann jetzt keine Verträge unterschreiben!’“, berichtete der Patient grinsend: „Was die Jungs nicht wissen: Ich war Linkshänder, wurde aber bei der Einschulung umgelernt. Ich kann mit links fließend unterschreiben – fälschungssicher.“ Eine wichtige Vertragsunterschrift sei eh längst erfolgt – die unter den Fördervertrag von Leandro Morgalla, 17. Gorenzel: „Keiner braucht sich Sorgen zu machen. Leandro ist noch mehrere Jahre an uns gebunden.“ ULI KELLNER