Düsseldorf macht dem EHC zu schaffen

von Redaktion

EISHOCKEY Münchner Playoff-Start mit schwer erkämpften 4:2-Sieg – Zweimal Videobeweis

VON GÜNTER KLEIN

München – Playoffs, die Zeit der Schmerzen. Da landet schon mal ein Puck im Gesicht oder eine Faust empfindlich auf der Nase. Es war jedenfalls alles dabei beim Auftakt der Best-of-Five-Viertelfinalserie des EHC München gegen die Düsseldorfer EG am Sonntagabend. Vor 4260 Zuschauenden verhinderten die favorisierten Münchner mit Mühe eine unangenehme Überraschung: Sie gewannen das erste Spiel 4:2 (1:1, 1:1, 2:0).

Die DEG hatte sich erst am Freitagabend mit einem 3:1-Sieg in Nürnberg im dritten Match der Pre-Playoffs qualifiziert, doch diese Mehrbelastung, die sich auch im Line-up niederschlug, steckte das Team von Trainer-Routinier Harold Kreis erstaunlich gut weg. Vor allem die Abwehr hatte sich bei den Rheinländern gelichtet: Marco Nowak, der Kapitän, und Kyle Cumiskey waren wegen Verletzungen gar nicht erst dabei in München, Bernhard Ebner, ein weiterer Abwehrmann, fehlte aus erfreulichem Grund: Er war Vater geworden. Nicolas Geitner schied nach 18 Minuten aus, er hatte einen Münchner Gewaltschuss versehentlich mit dem Kopf geblockt. Die Scheibe schlug an seiner linken Wange ein, DEG-Mannschaftsarzt Ulf Blecker geleitete Geitner, kaum dass der wieder stehen, sich aber nur noch wankend bewegen konnte, vom Eis.

Es passieren im Playoff-Eishockey aber oft verrückte Dinge, die mit dem Verweis auf die Personallage nicht zu erklären sind. Die Szene nach Geitners Ausscheiden (Teamkollege Alexander Ehl: „Immer schrecklich, so etwas mit anzusehen“) nutzte die DEG in Unterzahl durch Jerry d’Amigo zum 1:1, glich somit den Rückstand (O’Brien/8.) aus. Und war so wehrhaft, dass sie durch eine Kombination der Ex-Münchner Jakob Mayenschein (Vorbereiter) und Luca Zitterbart (Vollender) 2:1 in Führung ging (28.). Das 2:2 des EHC (Ben Smithebenfalls 28.) wurde erst nach mehrminütigem Videobeweis der Schiedsrichter Hunnius und Rantala bestätigt, das vermeintliche dritte Tor (Patrick Hager/38.) fand nach gleicher Prozedur keine Anerkennung. Bei der Hakelei vor dem Düsseldorfer Kasten heizte sich die Stimmung so auf, dass der kleine Münchner Austin Ortega die DEG-Wuchtbrumme Carter Proft zum Faustkampf aufforderte. Keine gute Entscheidung: Ortega fing fünf, sechs schwere Treffer.

„Die Düsseldorfer haben gute Einzelspieler“, hatte Patrick Hager gesagt. Das bestätigte sich. Der EHC wurde unter Druck gesetzt vom Hauptrunden-Neunten, für Torhüter Haukeland rettete der Pfosten (48.). Große Erleichterung, als Zach Redmond das 3:2 für den EHC gelang (52.). Und – so enden umkämpfte Eishockeyspiele oft – mit einem Schuss ins leere Netz, so durch Andrew O’Brien in der vorletzten Minute zum 4:2.

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