Kiel – Deutschlands Handballer starteten mit einem unmissverständlichen Auftrag in ihre Woche der Wahrheit. „Wir müssen die Qualifikation schaffen“, formulierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer, noch bevor Bundestrainer Alfred Gislason seine Nationalspieler am Montag in Kiel empfing.
Gislason weiß vor den entscheidenden WM-Play-offs gegen den krassen Außenseiter Färöer um die Dringlichkeit seiner Mission. Eine Weltmeisterschaft ohne Deutschland? Undenkbar! Zumal es für das DHB-Team bei den letzten Turnieren aus unterschiedlichsten Gründen nicht nach Plan lief. Und so gibt sich der Isländer vor allem als Mahner und warnte vor einer „gefährlichen Mannschaft. Es wird alles andere als ein Selbstläufer.“
Kleiner Gegner, großer Druck: Für Kapitän Johannes Golla und Co. steht am Mittwoch (18.15 Uhr/Sport1) in Kiel und drei Tage später in Torshavn viel auf dem Spiel. Sechs Jahre nach den letzten großen Erfolgen (EM-Triumph und Olympia-Bronze 2016) lechzt der deutsche Handball nach neuen Erfolgen. Mittelmaß ist im weltweit mitgliederstärksten Handball-Verband auf Dauer nicht zu verkaufen. Man braucht kaum zu erwähnen, dass ein Scheitern gegen den nordatlantischen Inselstaat nicht vermittelbar wäre.
Über die Favoritenrolle gibt es keine Diskussionen, sie sei laut Kromer „nicht wegzudiskutieren“. Auch wenn Gislason im Gegner „eine aufstrebende Nation“ sieht, die zuletzt „viel besser geworden“ sei: Alles andere als eine Art Vorentscheidung am Mittwoch wäre eine dicke Überraschung. sid