Nur-Sultan – In Kasachstan bestreiten die deutschen Tennis-Damen am Freitag und Samstag eine knifflige Partie im Billie Jean King Cup. Angeführt wird das Team von Angelique Kerber, die ihren Weg ohne Trainer erst mal so weitergehen will.
Frau Kerber, wie stark schätzen Sie die Kasachinnen ein?
Die Nummer eins der Kasachinnen, Jelena Rybakina, gehört unbestritten zu den stärksten Spielerinnen auf der Tour, auch weil sie seit einiger Zeit konstant auf hohem Niveau spielt. Und auch sonst wird es keine leichte Aufgabe. Hinzu kommt der Wechsel von Hartplatz auf Sand, was auch eine besondere Herausforderung darstellt.
Der Billie Jean King Cup ist einer der großen Titel, der Ihnen noch fehlt. Wie groß ist der Anreiz und die Chance, dass es damit in diesem Jahr klappt?
Wir waren in den letzten Jahren immer mal nah dran, auch wenn es bisher mit dem Titel leider nie ganz geklappt hat. Es wäre ein Traum für Deutschland den Billie Jean King Cup zu gewinnen, aber realistisch gesehen, stehen wir jetzt mit der anstehenden Vorrunde ganz am Anfang und zählen auch nicht unbedingt zu den Favoriten.
Werden Sie, wenn die Qualifikation gelingt, auch die Finalrunde einplanen?
Für mich ist es immer eine große Ehre, für die Nationalmannschaft zu spielen. Daran hat sich nichts geändert. Das hat für mich bei der Saisonplanung stets Priorität, auch wenn ein Trip wie jetzt nach Kasachstan, mit dem langen Flug und der Zeitverschiebung, auf Kosten meiner Vorbereitung für die Turniere im Anschluss geht. Das habe ich aber meine ganze Karriere so gehandhabt und nehme ich gerne in Kauf, um für die deutsche Mannschaft zur Verfügung zu stehen.
Sie sind seit dieser Saison ohne Trainer unterwegs. Inwieweit ist das der richtige Weg? Wie intensiv schauen Sie sich nach einem Trainer um?
In den letzten Jahren habe ich mit verschiedenen Trainern zusammengearbeitet und jeder hat mich ein bisschen weitergebracht. In der jetzigen Phase meiner Karriere habe ich mich dazu entschlossen, mehr Verantwortung zu übernehmen und vorerst ohne festen Trainer zu reisen. Vielleicht wird sich das zu einem späteren Zeitpunkt noch mal ändern, derzeit bin ich aber zufrieden, wie mein Team aufgestellt ist. dpa