Alarmstimmung trotz WM-Ticket

von Redaktion

Kopf- und planlos: DHB-Handballer mühen sich gegen Färöer

Torshavn/Hamburg – Das Fazit des Kurztrips auf die Färöer war dem Kapitän vorbehalten. „Alles in allem war es dank des Sieges eine gelungene Reise“, sagte Johannes Golla, bevor der Anführer der deutschen Handballer mit seinem Team und dem WM-Ticket im Gepäck am Ostersonntag den Heimflug antrat.

Beim Rückspiel gegen den Handball-Zwerg hatten Golla und Co. nichts anbrennen lassen und sich durch ein 33:27 (15:16) am Ende locker für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Doch Partystimmung mochte im deutschen Team – das Hinspiel endete 34:26 – nicht recht aufkommen. Zu wechselhaft waren die beiden Vorstellungen gegen den krassen Außenseiter vor der nun anstehenden sechsmonatigen Länderspielpause.

Bis zur WM-Endrunde im Januar 2023 in Polen und Schweden gibt es für Bundestrainer Alfred Gislason und seine Mannschaft noch reichlich zu tun. „Klar war nicht alles Gold, was wir gemacht haben in diesen beiden Spielen“, sagte Gislason, „aber trotzdem war das interessant für uns.“ Mit jeder Nationalmannschaftsmaßnahme entwickle sich seine junge, international noch relativ unerfahrene Mannschaft weiter.

„Unser Ziel war es, zur WM zu fahren und beide Spiele zu gewinnen. Dass nicht alles optimal war, müssen wir auch zugeben. Aber wir haben unser Ziel, wenn auch nicht mit Bravour, erreicht“, so Golla. Nicht mit Bravour – das ist ziemlich galant ausgedrückt angesichts der Baustellen, die die beiden Auftritte in den K.o.-Spielen offenlegten. Hinten wie vorne präsentierte sich der EM-Siebte phasenweise kopf- und irgendwie planlos. Während im Angriff eine klare spielerische Linie fehlte und sich das deutsche Team von der harten Gangart der Gastgeber vor allem im Rückspiel völlig aus dem Konzept bringen ließ, haperte es hinten oft an Kompaktheit und richtigem Timing.

Ob in der gewohnten 6:0-Formation oder der offensiveren 3:2:1-Variante: Die Färinger hatten kaum Mühe zu ihren Treffern zu gelangen. Im Rückspiel am späten Samstagabend lag der krasse Außenseiter zur Pause sogar vorn.  sid

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