München – Seit Wochen gibt es gefühlt nur zwei Gesprächsthemen rund um den FC Bayern: Wann verlängert der deutsche Rekordmeister mit seinen Super-Oldies? Und welche Stars wechseln im Sommer an die Isar? Am Osterwochenende brachten die Münchner etwas mehr Licht ins Dunkel.
Eine positive Nachricht für viele Fans: Identifikationsfigur Thomas Müller (32) wird dem FC Bayern erhalten bleiben. Die Verhandlungen über eine vorzeitige Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags befinden sich auf der Zielgeraden. „Wir befinden uns in guten Gesprächen. Beide Seiten wollen. Ich glaube, dass man da am Ende des Tages auch eine Lösung finden wird“, verriet der Angreifer nach dem 3:0 in Bielefeld.
Allzu lange dürfte es mit der Vollzugsmeldung wohl nicht mehr dauern. „Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir relativ kurzfristig auch schon was dazu sagen können“, kündigte Vorstandsboss Oliver Kahn (52) am Sonntag im Doppelpass bei Sport1 an. Müllers Vertrag soll bis 2025 verlängert werden.
Auch mit Torhüter Manuel Neuer (36/Vertrag bis 2023) befinde sich der Verein laut Kahn „in sehr, sehr gutem Austausch“. Mögliche Knackpunkte wie so häufig: Gehalt und Vertragslaufzeit.
Serge Gnabry (26/Vertrag bis 2023) befinde sich „in einem Prozess des Nachdenkens“. Der Offensiv-Star würde gerne in die Gehaltsklasse von Kingsley Coman (25) aufsteigen, der laut der französischen Sportzeitung L’Équipe rund 17 Millionen Euro pro Jahr verdienen soll. Die Gnabry-Seite hat keinen Zeitstress, wäre sogar bereit, bis Ende des Jahres bzw. Anfang 2023 mit einer Zukunftsentscheidung zu warten.
Auch bei Robert Lewandowski (33) ist noch keine schnelle Vertragslösung in Sicht. Fakt ist jedenfalls: Auch der FIFA-Weltfußballer steht beim FC Bayern noch bis 2023 unter Vertrag. „Wir sind im Austausch mit Robert und wollen, dass er möglichst lange beim FC Bayern bleibt“, bekräftigte Kahn erneut.
Man müsse aber auch die Situation des Spielers sehen. „Natürlich kommen solche Spieler irgendwann mal auf den Gedanken: Ich habe hier alles erreicht und alles gewonnen. Dann braucht es Zeit, ihn zu überzeugen, hier zu bleiben“, betonte Kahn. Auch der finanzielle Aspekt spiele eine Rolle. Der FC Bayern habe während der Corona-Pandemie in dieser Hinsicht gelitten. Kahn: „Wir machen uns viele Gedanken, auch über sein Alter. Deshalb dauert das alles ein wenig länger.“ Klar ist: Sollte der Stürmer im Sommer wechseln wollen, müsste der FC Bayern zustimmen. Ein
Transfer von Dortmund-Torjäger Erling Haaland (21), der den BVB aufgrund einer Ausstiegsklausel von 75 Millionen Euro im Sommer verlassen kann, dürfte unterdessen wohl nicht zu stemmen sein. „Wir würden unserem Job nicht gerecht werden, wenn wir uns nicht mit einem jungen Stürmer beschäftigen würden“, räumte Kahn zwar ein. Haaland sei auch „ein ganz exzellenter Stürmer.“ Ein Paket aus Ablöse und Gehalt sei aber „sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns vorstellen“, sagte Kahn. „Das sind finanzielle Dimensionen, die sind außerhalb unserer Vorstellung.“ Inklusive Honorare für seinen Berater Mino Raiola und Papa Alf-Inge soll die Gesamtsumme Gerüchten zufolge bei rund 350 Millionen Euro liegen.