Meister-Matchball für Bayern

von Redaktion

Der FCB kann den Titel am Samstag gegen Dortmund klarmachen

VON PHILIPP KESSLER

München – Als die Münchner geschlossen nach Schlusspfiff zum Gästeblock der Schüco-Arena in Bielefeld gingen, wurden sie von ihren mitgereisten Fans gefeiert. Die Anhänger skandierten: „Deutscher Meister wird nur der FCB.“ Und damit dürften sie mit ziemlicher Sicherheit Recht behalten. Denn schon am Samstag (18.30 Uhr, Sky) gegen Verfolger Dortmund kann mit einem Sieg der zehnte Titel in Folge klargemacht werden. Mit Blick auf den Bundesliga-Gipfel am 31. Spieltag in der Allianz Arena dachte Thomas Müller (32) an großes Kino mit Happy End – auch wenn bei Bayern nach wie vor noch Königsklassen-Frust zu spüren war.

„Das ist schon jetzt ein Drehbuch. Das kann noch mal echt ein tolles Erlebnis werden – für uns als Mannschaft und eben auch gemeinsam mit unseren Fans“, sagte der Angreifer. „Die Situation hast du nicht so oft, dass du gegen einen direkten Konkurrenten, gegen Dortmund, im Heimspiel die Meisterschaft klarmachen kannst. Auch wenn jetzt eher der Schmerz in der Woche überwiegend war – wir können trotzdem was Historisches schaffen.“

Juventus Turin gelangen in Italien zwischen 2012 und 2020 neun Serie-A-Titel. Mehr schaffte kein Klub in den besten europäischen Fußballligen nacheinander. „Dementsprechend sind wir schon heiß drauf“, so Müller. „Am Dienstag ist ein wichtiger Bestandteil unserer Restsaison in die Binsen gegangen. Das muss man ganz klar sagen. Für uns war es enorm wichtig, dass wir uns den Matchball holen.“

Julian Nagelsmann schlug nach dem 3:0-Sieg in Bielefeld durch ein Eigentor von Jacob Laursen (27) sowie den Treffern von Serge Gnabry (26) und Jamal Musiala (19) ähnliche Töne an. „Wichtig für uns, dass wir dieses Matchball-Spiel zu Hause gegen Dortmund haben. Das ist eine gute Fügung, die es nicht so oft gibt“, betonte der Coach, der aber auch zugab: „Jetzt müssen wir halt gegen Dortmund noch ein bisschen besser spielen.“ Damit meinte er unter anderem die „Struktur“ seiner Mannschaft, die in Bielefeld zwischenzeitlich etwas abhandengekommen war.

Bei der starken Leistung von Joshua Kimmich (27) gab es indes wenig zu kritisieren. Der Antreiber glänzte vor allem mit feinen Pässen in die Spitze. Nun brennt der Tennis-Fan ebenfalls auf den Meister-Matchball. „Das ist für uns und die ganze Bundesliga ein besonderes Spiel“, stellte der Sechser klar. „Das ist das oberste Ziel, da die Meisterschale klarzumachen.“

Und der BVB? Nach dem furiosen 6:1 am Samstag gegen Wolfsburg und der Pleite von Leverkusen gegen Leipzig (0:1) sind die Dortmunder bereits fix für die Champions League in der kommenden Saison qualifiziert.

Die Meisterschaft ist zwar theoretisch noch möglich, aber zur mehr als der Rolle des Titel-Spaßverderbers am Samstag in München dürfte es im Saison-Endspurt wohl nicht mehr reichen. Immerhin: Star-Stürmer Erling Haaland (21) meldete sich nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder mit zwei Toren gegen Wolfsburg zurück. „Er ist nicht schmerzfrei, aber man konnte sehen, dass er die Schmerzen sehr gut toleriert“, sagte Trainer Marco Rose (45).

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