München – Diese Szene tat schon beim Hinschauen weh. Kurz vor der Pause traf Bayern-Verteidiger Tanguy Nianzou (19) Bielfelds Mittelfeldspieler Fabian Kunze (33) rabiat mit dem Ellbogen im Bereich des Halses und Kopfes. Der Arminia-Profi wurde danach minutenlang behandelt, musste auf einer Trage und mit Halskrause abtransportiert werden. Kunze hat sich eine Prellung der Wirbelsäule und der Schulter zugezogen. Ein Comeback-Datum gaben die Ostwestfalen nicht bekannt.
Strittig: Für sein überhartes Einsteigen sah Nianzou, der danach sichtlich schockiert war, nur die Gelbe Karte von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck (35). Auch für Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (34) schwer nachvollziehbar. „Das ist für mich eine Rote Karte“, fand der Coach. „Es ist keine Schlagbewegung, darum greift der Videoschiedsrichter nicht ein. Er schlägt nicht, hat den Arm schon oben. Trotzdem geht er mit einer großen Dynamik gegen den Kopf. Er muss lernen aus dieser Situation.“
Zur Pause wechselte Nagelsmann Nianzou aus. Eine erzieherische Maßnahme. Zwar sei Nianzou ein „lieber Kerl“. Trotzdem habe er auch im Training immer wieder den Drang, „einen Tick“ zu aggressiv zu sein. „Er muss lernen, in welchen Momenten das passend ist“, so Nagelsmann.
Thomas Müller (32) stellte klar: „An dem werden wir noch viel Freude haben, auch wenn er natürlich sehr traurig und unglücklich war, dass er den Gegner so getroffen hat.“ pk, bok