Eine Ansammlung von Angstgegnern

von Redaktion

TENNIS Das Teilnehmerfeld der BMW Open dürfte bei Alexander Zverev einige schlechte Erinnerungen wecken

München – Alexander Zverev ist standesgemäß Topfavorit bei den BMW Open in München (25.4. bis 1.5.). Allerdings schwächelt die Nummer 3 der Welt in diesem Jahr. Einen Turniersieg hat der 24-jährige Hamburger 2022 noch nicht eingefahren. Neben seinem Ausraster in Acapulco ist seine Saison vor allem durch einige enttäuschende Auftritte geprägt. Etwa vergangene Woche als er 4:6, 2:6 im Halbfinale von Monte Carlo gegen Stefanos Tsitsipas verlor. Um seinen dritten Titel in München zu holen, muss Zverev einem Weg aus seinem Formtief finden – die starke Konkurrenz wird ihm das jedoch nicht leicht machen. Ein Überblick über das Spielerfeld: Der Sandplatz-Experte Er ist einer der Durchstarter des letzten Jahres. Der Norweger Casper Ruud hat in den vergangenen zwölf Monaten sechs Titel gewonnen, davon fünf auf Sand – und darunter auch Kitzbühel, das wegen seiner Höhenlage sehr ähnliche Spielbedingungen wie München aufweist. Sogar die kulinarischen Bedingungen liegen ihm, bei der Verkündung des Spielerfelds hatte Ruud gemeint, „sich auf Schnitzel und Apfelschorle zu freuen“. Gegen die aktuelle Nummer 7 der Welt hat Zverev übrigens schon dreimal gespielt und davon zweimal gewonnen – das letzte Duell im April in Miami ging allerdings an den Norweger. Die München-Kenner Neben dem zweifachen Turniersieger Zverev sind nur drei Spieler am Start, die auf der Anlage des MTTC Iphitos schon triumphiert haben. Darunter natürlich Publikumsliebling Philipp Kohlschreiber, für den es die letzte Teilnahme bei „seiner größten Liebe im Tennis“ sein könnte. Dreimal hat sich der 38-Jährige das Siegerauto geschnappt, er ist damit Rekordchampion. Besonders entgegen kommt dem Augsburger die hohe Lage der Landeshauptstadt, wie er ausführt: „Die Bälle fliegen extrem schnell und ein, zwei Meter weiter als bei normalen Bedingungen. Das liegt mir, normalerweise spiele ich nicht mit so guter Länge, aber in München eben schon. Auch mein Topspin arbeitet da besser.“

Titelverteidiger ist der Georgier Nikolos Bassilaschwili. Momentan wird der 30-Jährige auf Rang 20 der Weltrangliste geführt. Allerdings droht er bald weiter zurückzufallen, denn für ihn läuft das Tennisjahr alles andere als rund: Nur drei seiner 14 Matches hat er 2022 gewonnen. Umso motivierter dürfte er sein, an dem Ort zu alter Stärke zu finden, an dem er seinen letzten von bislang fünf Turniersiegen eingeheimst hat.

Ebenso nicht in Topform ist der Sieger von 2019, Christian Garin. Der 25-jährige Chilene verlor in diesem Jahr oft seine Erstrundenpartien. Zverev dürfte trotzdem nicht allzu erpicht auf ein Wiedersehen sein, das einzige Duell der beiden ging an die aktuelle Nummer 31 der Welt und zwar in München vor drei Jahren. Seine fünf Turniersiege hat Garin übrigens allesamt auf Sand gefeiert. Der Spieler ohne Flagge Seit Beginn des Ukrainekriegs war der Tennissport einen Sonderweg gegangen: Russische und belarussische Spieler wurden nicht ausgeschlossen, sondern konnten unter neutraler Flagge antreten. Da nun aber die Veranstalter des Wimbledonturniers einen Ausschluss der Athleten verkündet haben, kocht diese Thematik hoch und wird auch den Aumeister erreichen, denn der Weißrusse Ilja Iwaschka ist für das Turnier gemeldet. Auch an die 28-jährige Nummer 44 der Welt hat Zverev schlechte Erinnerungen: Vergangenes Jahr hat der Minsker Zverev im Viertelfinale in München überraschend in drei Sätzen geschlagen. THOMAS JENSEN

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