München – Einen der schwersten Momente ihres Lebens öffentlich machen? Marie Lang war sich anfangs unsicher. Heute, rund vier Wochen, nachdem sich die 35-jährige Kickboxerin aufgrund einer Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs einem operativen Eingriff unterzog, will sie darüber reden. Der Grund: „Mittlerweile habe ich es abgehakt. Und wenn wegen meiner Geschichte nur eine Person mehr zur Vorsorge geht, hat es sich schon gelohnt“, so Lang zu unserer Zeitung.
Langsam kehrt bei ihr wieder Normalität ein. Das heißt: die Vorbereitung auf ihren letzten Kampf im Sommer beginnen, bevor sie die Boxhandschuhe an den Nagel hängt. „Nachdem ich drei Wochen gar keinen Sport machen durfte, starte ich jetzt natürlich wieder am absoluten Nullpunkt“, sagt sie. Trainer Mladen Steko dazu: „Das grüne Licht von der Ärztin ist da, mit Blick auf den Kampf wird sie ohne Einschränkungen trainieren. Noch bleibt ja genug Zeit.“
Angesprochen auf den Krebs-Schock, erklärt Lang: „Wenn man so eine Nachricht bekommt, relativiert das sehr viel. Da wird der Sport schnell völlig unwichtig.“ Und weiter: „Die Operation selbst war in 20 Minuten erledigt, aber fies war das Warten danach. Ich musste eine Woche zittern, ob das entnommene Gewebe gutartig oder böse ist. Bei 60 bis 70 Prozent der Fälle mit diesem Befund entwickelt sich daraus irgendwann Krebs.“ Als ihre Ärztin sie dann endlich vom positiven Ergebnis informierte, „habe ich erst mal geheult vor Freude“.
Gebärmutterhalskrebs ist die vierthäufigste Tumorart bei Frauen. Kein Wunder, dass Lang laut Steko aktuell wie „neugeboren“ ist. lop