Düsseldorf – Trotz der Lehrstunde gegen Werder Bremen geht der entthronte Spitzenreiter FC Schalke 04 betont locker ins spannende Aufstiegsfinale. „Wir müssen das richtig einschätzen. Wichtig ist, dass der Kopf oben bleibt“, sagte Sportdirektor Rouven Schröder nach dem 1:4 im Spitzenspiel der 2. Bundesliga. Groß ist dagegen die Euphorie bei den Bremern, die ein Ausrufezeichen setzten und sich wieder an die Tabellenspitze setzten. „Das war ein perfekter Tag für uns“, sagte Doppeltorschütze Marvin Ducksch.
Am Samstagabend verlor nämlich auch noch Verfolger St. Pauli mit 1:2 gegen Darmstadt 98 und fiel somit hinter die Hessen auf Rang vier zurück. „Wir lassen uns nicht abschütteln“, kommentierte Lilien-Coach Torsten Lieberknecht den Auswärtssieg. Denn die Darmstädter stehen zwischen den großen Clubs wie Bremen, Schalke und Hamburg nicht so im Fokus, aber halten in der Tabelle weiter den Anschluss.
Am anderen Ende der Liga ist die erste Entscheidung schon gefallen. Ingolstadt steht nach dem 2:2 beim K SC als Absteiger fest. Der Tabellenvorletzte Erzgebirge Aue wahrte durch ein 2:2 gegen Hansa Rostock immerhin die Mini-Chance auf den Klassenerhalt. Im Aufstiegskampf bleibt es dagegen ganz eng.
Allerdings hat der 1. FC Nürnberg am Sonntag eine bessere Ausgangslage für den Endspurt verspielt. Die Franken verloren überraschend mit 2:4 ihr Heimspiel gegen den SV Sandhausen und haben sechs Punkte Rückstand auf den Zweiten Schalke 04.
Die Schalker wollten eigentlich schon am Samstag für eine Vorentscheidung sorgen, es sollte in der erstmals seit über zwei Jahren wieder mit 62 271 Zuschauern ausverkauften Arena ein Festtag werden. Doch der jüngste Höhenflug mit fünf Siegen fand ein jähes Ende. Vorgeführt von den Bremern war Schalke chancenlos. „Wir haben in den letzten Wochen gedacht, wir können über Wasser gehen. Aber nun müssen wir diese Niederlage akzeptieren“, räumte Interimscoach Mike Büskens ein. „Das tut weh“, meinte Sportdirektor Schröder, der zugab: „Heute hat es nicht gepasst.“
In die letzten drei Spiele geht Bremen (57 Punkte) nun von Rang eins – und mit einem vermeintlich leichten Restprogramm (Kiel, Aue und Regenburg). Schalke (56) hat es als Tabellenzweiter selbst in der Hand, trifft aber noch auf St. Pauli (53) und Nürnberg. Es wird darauf ankommen, wie der Revierclub den Rückschlag schon bis zur Partie in Sandhausen am Freitag verkraften wird. Denn auch Darmstadt (54) will mindestens als Dritter die Saison beenden. „Wir nerven weiter“, kündigten die Darmstädter bereits über Twitter an. dpa