München – Die Münchner haben am Samstag gegen Verfolger Dortmund (3:1) den zehnten Meistertitel in Folge eingefahren. Drei Spiele in der Liga sind noch zu spielen: am Samstag (15.30 Uhr) in Mainz, am 8. Mai zu Hause gegen den VfB Stuttgart (17.30 Uhr) und zum Abschluss tritt die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann (34) am 14. Mai (15.30 Uhr) in Wolfsburg an. Wer denkt, in diesen Partien geht es für den deutschen Rekordmeister um nichts mehr, irrt. Die Bayern haben durchaus noch Rest-Ziele.
Tordifferenz: Nach 31 Spieltagen haben Superstürmer Robert Lewandowski (33) & Co. bereits 92 Treffer erzielt und 30 Gegentore hinnehmen müssen. „Die beste Tordifferenz ist ein Ziel, vielleicht an die 100 Tore zu kommen und die Gegentor-Rate so niedrig zu halten, sind weitere Ziele“, betonte Nagelsmann. Den Rekord für die meisten Bundesliga-Tore in einer Saison hat aktuell bereits der FC Bayern inne, 1971/72 trafen die Münchner 101 Mal.
Rotation: Talente und Spieler, die zuvor wenig gespielt haben, sollen in den restlichen drei Saison-Partien mehr Einsatzzeit bekommen. Gemeint sind einerseits die Youngsters Paul Wanner (16), Tanguy Nianzou (19), Malik Tillman (19), Jamal Musiala (19) und Gabriel Vidovic (18), laut Nagelsmann auch ein „herausragendes Talent“. Andererseits erwähnte der Trainer auch Josip Stanisic (22), Marc Roca (25) und Eric Maxim Choupo-Moting (33) namentlich. „Ich will sie für ihren Fleiß, den sie dieses Jahr auch mit wenig Spielzeit hatten, belohnen“, so Nagelsmann. Dies bedeute allerdings nicht, dass Bayern hauptsächlich Profis mit wenig Spielrhythmus aufstellen werde. „Wir wollen die Saison schon gut zu Ende bringen, noch Punkte holen und idealerweise noch ein paar Tore schießen“, stellte Nagelsmann klar.
Taktik: Hier will der Coach keine neuen Experimente mehr wagen. „Ich glaube, dass dann das Geschreibe groß wird, wenn ich wieder Dinge ausprobiere“, sagte Nagelsmann mit einem Schmunzeln. Für die Dreierkette in der Abwehr wurde der Trainer beispielsweise in der Rückrunde, als die Bayern an Dominanz verloren haben, kritisiert. „Wir bleiben mal bei dem vielen Ausprobierten, was wir dieses Jahr schon hatten und versuchen, das zu festigen“, erklärte Nagelsmann.
Kader: Nach dem vorzeitigen Meisterschaftsgewinn sind die Verantwortlichen des FC Bayern für eine erfolgreiche Zukunft weiter intensiv um Klarheit bemüht. „Wir sind im Jahresverlauf eigentlich immer in der Planung“, so Nagelsmann, der am Montag Termine auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße hatte, um „Planungen voranschreiten zu lassen“. Die 2023 auslaufenden Verträge von Manuel Neuer (36) und Thomas Müller (32) sollen zeitnah vorzeitig, wohl bis 2024 mit Option auf ein weiteres Jahr, verlängert werden. Auch Sven Ulreich (33/Vertrag läuft aus) soll noch eine weitere Saison bleiben. Verhandlungen mit Serge Gnabry (26/Vertrag bis 2023) über ein neues Arbeitspapier gestalten sich aktuell schwierig. Mitte der Woche wird Lewandowski-Berater Pini Zahavi (78) zu Gesprächen in München erwartet. Der Kontrakt des Polen endet 2023. Als Neuzugänge werden bislang vor allem Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24/Vertrag läuft aus) und Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (19/bis 2023) von Ajax Amsterdam gehandelt.