Doch noch Lust auf Liverpool

von Redaktion

Wunsch der Frau befolgt: Erfolgstrainer Jürgen Klopp verlängert seinen Vertrag bis 2026

Liverpool – Von wegen Abschied! Die bislang so erfolgreiche Ära von Jürgen Klopp beim FC Liverpool wird um weitere zwei Jahre verlängert. Wie das Magazin „The Athletic“ einen Tag nach dem 2:0 (0:0) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den harmlosen Bayern-Bezwinger FC Villarreal berichtete und Klopp schließlich selbst bestätigte, verlängert der Starcoach seinen 2024 auslaufenden Vertrag um weitere zwei Jahre bis 2026. „ „Ich liebe unseren Verein. Ich hoffe, dass wir alle die gemeinsame Zeit genießen werden.“

Damit sendet Klopp ein starkes Signal für die entscheidenden Wochen auf dem Weg zum historischen Titel-Viererpack. Ursprünglich hatte der frühere Dortmunder Meistertrainer seinen Abschied für 2024 nach neun Jahren in Liverpool angekündigt. Nun begründete er den Schritt auch augenzwinkernd mit dem Wunsch seiner Ehefrau. „Ulla will bleiben. Und was macht ein guter Ehemann, wenn seine Frau bleiben will? Er bleibt. Aber das ist nicht der einzige Grund.“

Für die Liverpool-Fans ist die Vertragsverlängerung ein Riesengeschenk, denn Klopp hat Liverpool wieder zu einer Top-Adresse im internationalen Fußball gemacht. In dieser Saison winkt sogar ein Jahr für die Geschichtsbücher, sollten die Reds tatsächlich erstmals in ihrer Vereinshistorie alle vier Titel abräumen.

Klopp ließ das Titel-Gerede nach dem souveränen Erfolg über Villarreal kalt. „Kurz vor’m Klo in die Hose gemacht, ist immer noch in die Hose gemacht. Deswegen ist das jetzt auch nicht so richtig nah dran, es hilft auch nicht“, sagte der 54-Jährige. Die Bayern-Pleite in Villarreal ist dem Coach Warnung genug. „Es ist erst Halbzeit, nicht mehr, nicht weniger“, sagte Klopp, dem das dritte Königsklassen-Finale mit Liverpool in fünf Jahren winkt.

Angesichts der souveränen Vorstellung müsste sich Villarreal aber schon erheblich steigern, um den Liverpool-Express Richtung Finale in Paris noch zu stoppen. „Das war totale Dominanz. Das ist das beste Team, das ich jemals in einem roten Trikot gesehen habe“, schwärmte der frühere LFC-Stürmer und Nationalspieler Michael Owen. Er traut dem Klopp-Team den großen Wurf zu. „Es ist eigentlich unmöglich, aber jetzt denkst du, es kann passieren. Die Art, wie sie spielen, ihr Glaube.“

Mit dieser Meinung steht Owen nicht alleine da. Sogar Rio Ferdinand, einst Starverteidiger vom Erzrivalen Manchester United, war begeistert: „Sie sind unerbittlich mit und ohne Ball.“

Erstmals in der ruhmreichen Vereinsgeschichte könnte Liverpool in einer Spielzeit gleich vier Trophäen abräumen. Den Liga-Pokal haben sie bereits gewonnen, im FA Cup ist das Finale gegen den FC Chelsea und Coach Thomas Tuchel erreicht, und in der Premier League liegt der LFC nur einen Punkt hinter dem Dauerrivalen Manchester City. „Ich kann überhaupt nicht über irgendwelche Titel nachdenken“, sagte Klopp angesichts des dicht gedrängten Terminplans. „Wir versuchen, durch die Situation zu kommen, so gut wie möglich.“ Schon jetzt sei es für ihn ohnehin „eine großartige Saison“.

Eigentlich viel zu schön, als dass es 2024 schon vorbei sein könnte. Mike Gordon, der Präsident des amerikanischen Club-Eigentümers Fenway Sports Group, war zum Spiel gegen Villarreal angereist. Der Geschäftsmann hatte bereits 2019 den letzten Vertrag mit Klopp ausgehandelt. Auch Mark Kosicke, der Berater des Erfolgstrainers, saß beim Spiel gegen die Spanier auf der Tribüne.

Klopp ist seit 2015 Trainer der Reds. 2019 gewann er die Champions League, 2020 die erste Meisterschaft nach 30 Jahren.  dpa/sid

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