Nagelsmanns Plan B

von Redaktion

Choupo-Moting & Co. – so baut der Meistertrainer seine Startelf in Mainz um

VON PHILIPP KESSLER UND MANUEL BONKE

München – Vor einer Woche hat der FC Bayern den zehnten Meistertitel in Folge klargemacht. Was nun? Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) in Mainz wird Trainer Julian Nagelsmann (34) einigen Profis, die während der Saison bisher kaum gespielt haben, Einsatzzeiten geben. Einer davon: Eric Maxim Choupo-Moting (33). Der Stürmer wird beim FSV von Beginn an auflaufen.

„Choupo, so viel kann ich verraten, wird auf jeden Fall beginnen“, verriet Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Freitag. „Er hat noch kein Spiel von Anfang an gemacht. Er war lange weg: Africa Cup, Corona, Muskelverletzung, ein bisschen Rückenprobleme, Knieprobleme. Deswegen hat er nicht so viel Spielzeit gesammelt, wie er vielleicht verdient hätte oder hätte sammeln können, wenn er immer fit gewesen wäre.“ In 17 Liga-Spielen wurde Choupo-Moting in dieser Saison eingewechselt. Dabei erzielte der Kameruner vier Treffer und bereitete ein Tor vor.

Ein Startelf-Einsatz von Choupo-Moting bedeutet allerdings nicht, dass Superstürmer Robert Lewandowski (33) erst mal auf der Bank Platz nehmen muss. „Wenn er gesund ist, wird er im Normalfall auch spielen“, so Nagelsmann über den Polen, der zu Beginn der Woche aufgrund einer Erkältung pausieren musste. Lewandowski agiert also vorne drin. Back-up Choupo-Moting ist gegen seinen Ex-Klub Mainz auf der Außenbahn eingeplant. „Choupo hat die meiste Zeit in seiner Karriere eher links gespielt, weniger zentral vorne. Von dem her sind wir da recht flexibel mit ihm, er kann verschiedene Positionen spielen. Auch Marcel Sabitzer (28) wird laut Nagelsmann in der Startelf stehen. Wohl auf der Position hinter den Spitzen anstatt Thomas Müller (32), der mit einer Erkältung ausfällt. „Sabi macht es im Training gut“, sagte der Coach. Der österreichische Mittelfeldspieler, der vor der Saison für eine Ablöse in Höhe von 15 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Bayern wechselte, konnte bei den meisten seiner bisherigen Einsätze allerdings noch nicht überzeugen.

In der Innenverteidigung dürfte Niklas Süle (26) wieder in die Startelf rutschen. Dafür bekommt Dayot Upamecano (23), der nach dem Dortmund-Spiel (3:1) aus privaten Gründen rund eine Woche fehlte, eine Pause. Zuletzt betonte Nagelsmann, dass auch Jamal Musiala (19) in den verbleibenden drei Bundesliga-Partien viel Einsatzzeit bekommen werde. „Er ist ein Spieler, der grundsätzlich immer von Beginn an spielen kann. Es ist aber auch reizvoll, wenn man ihn von der Bank bringt“, meinte der Coach. Klingt so, als ob er den Youngster in Mainz als Joker einplant.

„Wir werden den einen oder anderen Spieler vielleicht einen Tick früher einwechseln“, so Nagelsmann. „Wir werden nicht alles komplett ummodeln, sondern einen gewissen Stamm an Spielern haben.“ Dabei hob er die Trainingsleistung der beiden Sechser Joshua Kimmich (27) und Leon Goretzka (27) lobend hervor: „Man sieht schon, dass sie immer noch große Lust haben, die Bundesliga-Spiele zu gewinnen. Diese Tugend wollen wir zeigen gegen einen guten Gegner.“

Mainz habe eine „extrem schnelle, körperlich gute Mannschaft, die grundsätzlich eine Topmentalität hat“, lobte Trainer Nagelsmann, der 05-Coach Bo Svensson (42) sehr schätzt.

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