München – Kollegen, die den Trainer Markus Klug gut kennen, beschrieben ihn vor dem Bavarian Classic am Sonntag auf der Riemer Galopprennbahn als sehr entspannt – was der prompt von sich wies: „Alles nur Fassade …“ Dabei hatte Klug allen Grund dazu: Sieg mit Lavello in dem bundesweit wichtigen Gruppe III-Rennen, einer Vorprüfung für das Derby im Juli in Hamburg. Alles klar, oder?
Nicht ganz. Denn kaum waren die 2000 Meter gelaufen, taten sich Fragen auf, wie: Was war los mit dem Favoriten So Moonstruck, ebenfalls ein Hengst aus dem Kölner Quartier von Klug, der aber nur Vierter wurde? Oder mit dem Drittplatzierten Maraseem, eigentlich als großer Gegenspieler von So Moonstruck gehandelt? Außer dem Sieger hatte auch Sanmarco auf Rang zwei die beiden düpiert. Während Maraseem in der Zielgerade immerhin kurz in Führung gehen konnte, hatte So Moonstruck nie eine reelle Chance auf den Sieg. Klug schließlich bestritt im Anschluss große Unterschiede zwischen Lavello und So Moonstruck. Beiden habe er schon immer viel zugetraut, sagte der Trainer, Lavello allerdings „war nach rund einem halben Jahr Pause sofort voll da“, So Moonstruck eben nicht.
Zum Mann des Tages avancierte so Siegjockey Adrie de Vries. Nachdem er mit Lavello zunächst auf dem vorletzten Rang lag, verbesserten beide schon im Schlussbogen die Position und übernahmen in der Zielgerade die Führung. Leicht setzte sich Lavello schließlich mit einer dreiviertel Länge Vorsprung durch. „Der kann sich noch steigern“, versicherte de Vries. Trainer Klug kann also wirklich entspannt ins Derby gehen. CHRISTIAN WANNINGER