Madrid/Hamburg – Die Luftschlangen sind zusammengefegt, der Doppeldecker-Bus der „Campeones“ ist geparkt, Carlo Ancelottis Zigarre verglüht. Die kurze, intensive Meisterfeier nach dem 35. Titelgewinn soll für Real Madrid nur der Vorgeschmack gewesen sein. Karim Benzema und Co. haben längst noch Größeres im Sinn – stürzen sich voller Euphorie ins nächste Spektakel gegen Manchester City.
„In diesem Verein muss man schnell feiern“, sagte Coach Ancelotti: „Du gewinnst, und am Tag darauf denkst du schon an den nächsten Titel.“ An den Henkelpott des besten Klubs in Europa, den Real bislang 13 Mal abräumte. Doch schon für einen Halbfinal-Triumph im Rückspiel gegen das Team von Pep Guardiola am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) brauchen die „Königlichen“ die nächste magische Nacht. „Wir müssen zeigen, dass wir Real Madrid sind – das beste Team der Welt“, sagte Luka Modric, der schon vier Mal mit seinem Klub die Champions League gewann.
Reals Mentalitätsmonster gegen Manchesters Taktikgiganten – das Duell sorgte schon bei Citys 4:3-Hinspielerfolg für eine Fußball-Feierstunde. Entsprechend elektrisiert sind die Fans in ganz Europa vor dem Rückspiel im Tempel Estadio Santiago Bernabeu. Dazu gehört auch Tennis-Topstar Rafael Nadal, der beim Masters-Turnier in der spanischen Hauptstadt mit Nachdruck hinterlegte, doch bitte nicht parallel zum Königsklassen-Kracher aufschlagen zu müssen.
Der 35-Jährige will verfolgen, ob Benzema die nächsten Heldentaten vollbringt. „Los Blancos“ sind von dem überragenden Spieler der bisherigen Champions-League-Saison abhängig, mit seinen beiden Treffern im Hinspiel gegen die dominanten Citizens wahrte er seinem Team überhaupt erst die Chance auf den Einzug ins Finale am 28. Mai in Paris.
Es wird enorm schwer für Real, das zeigt auch der Blick in die Historie. Der Klub konnte noch nie ins Endspiel einziehen, wenn er das Halbfinal-Hinspiel verloren hatte. Und City, angeführt von Guardiola, ist nicht irgendeine Mannschaft. Der englische Tabellenführer ist wild entschlossen, zum zweiten Mal in Serie das Endspiel des Wettbewerbs zu erreichen,
Bitter für Madrid: Der Gastgeber wird wohl auf eine Säule verzichten müssen. David Alaba, lange in Diensten von Bayern München, fehlte im Abschlusstraining am Dienstag aufgrund von Adduktorenbeschwerden. Casemiro könnte ihn ersetzen- sid