Randale vor dem Halbfinale

von Redaktion

Frankfurt „brennt“ auf das Rückspiel gegen West Ham United

Frankfurt/Main – Mit dem Traumziel Sevilla vor Augen schärfte Oliver Glasner noch einmal die Sinne seiner Europacup-Überflieger. Die Mannschaft brenne auf den nächsten magischen Fußballabend, versicherte der Trainer von Eintracht Frankfurt. Doch so kurz vor dem möglichen Höhepunkt der spektakulären Europa-League-Reise sei es wichtig, „nicht zu überdrehen“. Dabei ist die Euphorie kaum noch zu bremsen, eine ganze Stadt befindet sich im Rausch.

„Es geht darum, wieder total fokussiert und bei uns zu sein, dass wir uns von der Lobhudelei in Europa nicht einlullen lassen“, betonte Glasner vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL). Trotz des beeindruckend souveränen 2:1 im Hinspiel in London sei die klare Herangehensweise, „dass wir hier auf Sieg spielen von der ersten Sekunde an. Wir ruhen uns nicht auf dem Ergebnis aus.“

Der Glaube an den Finaleinzug und den ganz großen Wurf wächst seit der Sensation gegen den FC Barcelona beinahe täglich – auch vor West Ham. „Das ist das wichtigste Spiel in der Saison für uns“, sagte Djibril Sow. Die Chance, erstmals seit 1980 wieder in ein Europacup-Endspiel einzuziehen, wollen sie sich am Main auf gar keinen Fall mehr nehmen lassen. „Mein Gefühl ist, dass ganz Deutschland auf internationaler Ebene Eintracht-Fan ist“, sagte Glasner. Dass der Klub am Mittwoch die Marke von 100.000 Mitgliedern knackte, zeigte noch einmal die gewaltige Euphorie.

Allerdings gibt es auch negative Auswirkungen: In der Nacht zu Mittwoch steuerte eine vermummte Personengruppe in zwei Kleinbussen einen Pub im Frankfurter Stadtteil Bockenheim an, in dem sich unter anderem Fans von West Ham United befanden. Wie ein Polizeisprecher berichtet, griffen die 15 bis 20 Menschen, die nach Zeugenaussagen ihrer Erscheinung zufolge dem Fanlager von Eintracht Frankfurt zugeordnet werden konnten, die anwesenden Gäste unvermittelt an. Ein 34 Jahre alter Mann aus Großbritannien wurde leicht verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.

Bereits am Dienstagabend waren am Mainufer im Kneipenviertel Sachsenhausen zwei britische Touristen von einer Gruppe junger Männer angegriffen worden. Die gleiche Gruppe, die aufgrund ihrer Kleidung dem Eintracht-Fanlager zugeordnet werden kann, könne auch für den Angriff auf eine Schülergruppe aus Kroatien zwei Stunden später als Täter in Betracht kommen, hieß es.  sid

Artikel 3 von 11