„Richtiger Trainer im richtigen Verein“

von Redaktion

Präsident Robert Reisinger: Köllner bleibt – und auch das Budget

Herr Reisinger, eine herbe 0:4-Abfuhr in Magdeburg, der Aufstieg ist futsch – und auch Platz vier wackelt jetzt. Ihre ersten Gedanken Richtung Zukunft?

Ich hab jetzt noch eine Fünf-Stunden-Fahrt nach Hause – und ich hoffe, dass wir ein paar Bier dabei haben.

Um im Bild zu bleiben: Wie ernüchternd war diese 0:4-Pleite, auch mit Blick auf die anderen Ergebnisse?

Bis zum 0:1 haben wir es eigentlich gut gemacht. Dann fangen wir das depperte zweite Tor, müssen umstellen – und die anderen spielen sich in einen Rausch. Ob jetzt 0:2 oder 0:4 – das tangiert mich dann nicht mehr so.

Plötzlich ist die Teilnahme am DFB-Pokal wieder in ernsthafter Gefahr – auch der Verbleib des Trainers?

Michael Köllner hat einen Vertrag, und ich gehe davon aus, dass er ihn erfüllt. Ich hoffe es nicht nur, ich setze es sogar voraus, denn er ist der richtige Trainer für den richtigen Verein.

Suchen Sie immer noch einmal die Woche den Austausch mit ihm?

Wir haben jeden Freitag unseren „Jour fixe“. Da ist die Sportliche Leitung nicht immer dabei, aber mit dem Finanzgeschäftsführer (Marc-Nicolai Pfeifer/Red.) sind wir da im engen Austausch.

Ihr vorläufiges Fazit?

Wir wollten mehr leisten in dieser Saison. Ich finde aber, der Trainer hat weiterhin Kontakt zur Mannschaft, und die Sportliche Leitung steht 1a. Es sind Nuancen.

Sportlich war es in Magdeburg allerdings mehr als eine Nuance, fast schon ein Klassenunterschied.

Wenn wir mit 74 Punkten im Rücken aufgelaufen wären, hätten wir auch anders gespielt. So ist der Sport – da gehen 75 Prozent vom Kopf aus. Fußball spielen können die alle, der Rest ist Kopfsache.

Thema Transfers. Tim Rieder ist fix, auch Meris Skenderovic soll kommen. Können Sie den Fans noch mehr Hoffnung machen?

Hoffnung hat man nur, wenn man schwanger ist, und das sind wir nicht. Laut Planungen werden wir finanziell ungefähr auf dasselbe rauskommen wie diese Saison.

Neudecker und Dressel sind wohl nicht zu halten, Lang vielleicht schon. Wieviel Kaderbewegung braucht es, damit der Trainer zufrieden ist? Bisher vermeidet Köllner ja ein öffentliches Bekenntnis.

Der Trainer fordert eine Perspektive – und die kriegt er. Abgesehen davon ist ja er dafür da, dass er die Mannschaft besser macht.

Sehen das beide Gesellschafterseiten so?

Zumindest habe ich nichts Gegenteiliges gehört, wenn wir miteinander sprechen; deswegen gehe ich davon aus, dass das jetzt eine Sprache ist. Leider war Anthony (Power) heute nicht da.

Viel Gesprächsstoff also für die angekündigten Biere auf der Heimfahrt.

Ich fahre Gott sei Dank nicht . . .

Interview: Uli Kellner

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