Playoff-Auftakt in der BBL Bayern in der Pflicht

von Redaktion

PATRICK REICHELT

Ja, man muss flexibel sein in diesem Basketballer-Leben. Vor gut eineinhalb Wochen haben die Korbjäger des ´FC Bayern noch in einer ziemlich aufreibenden Serie gegen den FC Barcelona gesteckt, an deren Ende der Traum vom großen Coup knapp zerbracht. Und nun also, diesmal in der BBL, ist schon wieder Playoff-Modus gefragt.

Das ist nicht einfach, das klang am Dienstag nach dem Nachholspiel der Münchner gegen Alba Berlin auch bei Trinchieri-Vertreter Slaven Rimac durch. Die Spieler, so sagte der Münchner Assistenz-Coach, haben nach der Euroleague ein paar Tage gebraucht. Wie gut der Umstieg von der schillernden europäischen Bühne letztlich gelingen wird, das wird in den nächsten Wochen mit entscheidend sein in der Frage, wohin es den FC Bayern im Endspurt dieser Saison noch trägt.

Die Latte liegt hoch, das muss sie auch bei einem Verein wie den Münchnern. Erst recht in einer Saison, in der man außer viel Anerkennung für eine große Serie gegen Barcelona, nicht allzu viel in den Händen hält. Der erneute Vorstoß ins Finale muss fast schon das Minimalziel sein – Teams wie Chemnitz oder Bonn dürfen dem Kader von Andrea Trinchieri in einer „Best-of-five“-Serie unter normalen Umständen nicht gefährlich werden.

Denn eines ist auch klar: Die Bayern sind besser gerüstet als im Vorjahr, als der Mannschaft im entscheidenden Moment vor allem auf den dünn besetzten deutschen Positionen die Luft ausging. Vor allem da hatte man Lehren ziehen wollen. Und nun? Kapitän Nihad Djedovic nähert sich immer mehr der alten Form, Leon Radosevic bewegt sich schon seit Monaten auf eindrucksvollem Level, auch Gavin Schilling beweist immer mehr, dass man zumindest national auf ihn bauen kann. Ganz zu schweigen von Andreas Obst, der nach gleich zwei Corona-Erkrankungen im Saisonverlauf nun doch immer mehr den Beweis antritt, warum Trinchieri und Manager Daniele Baiesi ihn im letzten Sommer unbedingt nach München lotsen wollten. Was schon ganz gute Argumente für die K.o.-Phase sind.

Und auf den Ausländerpositionen sind die Bayern ja ohnehin tiefer und besser besetzt als die Konkurrenz. Zumnal auch nicht auszuschließen ist, dass auch Darrun Hilliard im Endspurt noch einmal eingreifen wird. Der Stareinkauf hat die Saison nach seinem Schlüsselbeinbruch zumindest noch nicht abgehakt.

patrick.reichelt@ovb.net

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