von Redaktion

Rom/Frankfurt – Erst knutschte Novak Djokovic ganz verliebt die Silbertrophäe, dann schnappte er sich das Mikrofon – und stimmte gar in die Siegeshymne „Stand up for the Champions“ mit ein. Es waren emotionale Momente für den Weltranglistenersten im Foro Italico. Sein Triumph beim ATP-Masters in Rom kam nicht nur einer persönlichen Erlösung gleich, es war auch eine Kampfansage an die Konkurrenz.

„Es könnte nicht besser sein, als mit einem Titel bei diesem wunderbaren Turnier nach Roland Garros zu fahren“, schwärmte Djokovic mit Blick auf die French Open (22. Mai bis 5. Juni). Er werde nun sein „Bestes“ geben, um in Paris seinen Titel erfolgreich zu verteidigen, endlich diesen 21. Grand-Slam-Triumph zu feiern – und mit Rekordchampion Rafael Nadal gleichzuziehen.

Nach dem schwierigen Saisonstart meldete sich der Serbe jedenfalls pünktlich für Paris zurück. Die Form stimmt, natürlich reist er nach seinem Finalsieg gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas als einer der Top-Favoriten zum zweiten Grand Slam des Jahres. Mit seinem bereits sechsten Titel in Rom und frischem Selbstbewusstsein im Gepäck.

„Hoffentlich kann ich dieses Level beibehalten, und mich nochmal steigern“, sagte Djokovic, der seit vier Jahren nicht mehr so lange auf einen Turniersieg warten musste wie in dieser Saison, die für ihn mit dem Einreiseverbot nach Australien so unrühmlich begonnen hatte. Umso größer war die Erleichterung, und so sprach der Tennisstar voller Stolz von einer „perfekten Woche“ – nicht nur aufgrund seines Erfolges.

Er selbst hatte endlich den ersten Titel der Saison gewonnen, sein Sohn Stefan in der serbischen Heimat zudem das erste Tennisturnier in seinem Leben. „Das ist ein ‘sunshine double’“, sagte Djokovic senior voller Glück. Nach einem Telefonat mit dem Siebenjährigen konnte er berichten: „Er schwebt auf Wolke sieben.“

Auch Djokovic dürfte der Doppelsieg für die Jagd nach dem nächsten große Ziel beflügeln. Seinen Titel bei den Australian Open zu Saisonbeginn hatte Djokovic nicht verteidigen können, weil er wegen der fehlenden Impfung des Landes verwiesen wurde. „Ich versuche immer, diese Situationen und Widrigkeiten als Antrieb für die nächsten Herausforderungen zu nutzen“, sagte Djokovic. Auch bei den amerikanischen Turnieren in Indian Wells und Miami war er aus diesem Grund nicht zugelassen. Zuletzt war eine Coronaimpfung bei vielen Turnieren aber keine Voraussetzung mehr. Am Sonntag gelang Djokovic durch das 6:0, 7:6 (7:5) gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas in Rom der erste Turniersieg dieses Jahres. Dabei blieb er die komplette Woche ohne Satzverlust.

Auf die Frage nach seinem Favoriten für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris antwortete der unterlegene Tsitsipas: „Aktuell, Carlos Alcaraz oder Novak Djokovic.“ Der 19 Jahre alte Spanier Alcaraz hatte zuletzt beim Masters-1000-Turnier in Madrid im Finale gegen Alexander Zverev triumphiert und auf einen Start in Rom verzichtet. Der 21-malige Grand-Slam-Turniersieger Rafael Nadal plagte sich in der italienischen Hauptstadt mit einer Fußverletzung.

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