Philipp Lahm wirkt sehr aufgeräumt. Immer wieder huscht ihm ein Grinsen über seine Lippen. Nicht mehr täglich im medialen Rampenlicht des Fußballs zu stehen, scheint ihm gut zu tun. Im Rahmen der Vorstellung seines Buches „Gesund kann jeder“, das es seit gestern zu kaufen gibt, behauptet der Weltmeister von Rio: „Die Reflexion war schon während der aktiven Karriere einer meiner größten Stärken.“ Eine Qualität, die dem FC Bayern dieser Tage gut zu Gesicht stehen würde. Bei seinem Ex-Verein scheitere es „zu oft an der richtigen Kommunikation“, richtete Lahm mahnende Worte an die FCB-Bosse.
Trainer Julian Nagelsmann sieht er nach dessen Premierenjahr noch stärker in der Pflicht. „Ein Titel ist gut, das ist das Minimum. Aber auf Dauer, das weiß jeder, das weiß er auch, reicht ein Titel beim FC Bayern nicht.“ Dass beim Rekordmeister derzeit einige Unruhe herrscht, sieht Lahm gelassen. „Es war immer schon was los. Der FC Bayern polarisiert immer, schon seit 50 Jahren“, betonte der 38-Jährige.
Den sich abzeichnenden Abgang von Stürmerstar Robert Lewandowski findet Lahm schade. „Ich hätte mir vorstellen können, dass Robert seine Karriere in München beendet“, sagte er. dav