Dresden – Teuflisch gut in der fremden Hölle: Der 1. FC Kaiserslautern hat in einem am Ende skandalträchtigen Showdown seine langersehnte Zweitliga-Rückkehr perfekt gemacht und Dynamo Dresden in die 3. Liga geschossen. Die Roten Teufel gewannen das Relegations-Rückspiel beim Zweitliga-16. mit 2:0 (0:0) und feierten damit im vierten Anlauf den Aufstieg.
Daniel Hanslik (59.) und Philipp Hercher (90.+2) schossen die so immens wichtigen Tore für den viermaligen Meister aus der Pfalz, der im Hinspiel auf dem Betzenberg vier Tage zuvor ein 0:0 geholt hatte. Den im Jahr 2022 sieglosen Dresdnern half auch die grandiose Unterstützung im mit 30 530 Zuschauern gefüllten Rudolf-Harbig-Stadion nicht, um den sofortigen Abstieg in 3. Liga zu vermeiden.
Nach dem 2:0 in der Nachspielzeit warfen Dynamo-Fans zahlreiche Feuerwerkskörper auf den Rasen und sorgten für eine mehrminütige Unterbrechung, zudem brannte es im Dresdner K-Block an zwei Stellen. Die Mannschaften blieben in dieser Pause auf dem Rasen und diskutierten mit Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin), der sich gegen einen Abbruch entschied.
Auf dem Feld entwickelte sich ein rassiges Duell mit frühen Chancen auf beiden Seiten. Für die Gastgeber scheiterten in der ersten Halbzeit Christoph Daferner (11.) und der auffällige Ransford-Yeboah Königsdörffer (14., 45.). Beim FCK hatten Terrence Boyd (11.) und Philipp Hercher (26.) das 1:0 auf dem Fuß. Nach einer halben Stunde der erste Rückschlag für Dynamo: Yannick Stark musste unter Tränen verletzt ausgewechselt werden.
Auch nach dem Seitenwechsel kämpften beide Teams verbissen um jeden Zentimeter, spielerisch blieb dadurch einiges auf der Strecke. Offensiv etwas gefährlicher waren die Gäste – und das wurde belohnt: Nachdem Boyd mit einem wuchtigen Kopfball noch gescheitert war (58.), machte es Hanslik eine Minute später besser und erzielte mit einem Flachschuss die Führung.
Die Hausherren antworteten mit wütenden Angriffen und hatten wenig später durch Patrick Weihrauch die Großchance zum Ausgleich (63.). Kurz darauf musste auch Weihrauch verletzt den Platz verlassen. Dynamo erhöhte den Druck, FCK-Keeper Matheo Raab stand immer stärker im Mittelpunkt. Auf der Gegenseite vergab Boyd (83.) in einer hektischen Schlussphase die riesige Chance zum 2:0, ehe Hercher alles klar machte. sid